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Kerber mühevoll in Runde zwei der US Open

28. August 2018

"Es ist richtig heiß, es ist Wahnsinn", sagt Angelique Kerber nach ihrem Sieg über die Russin Margarita Gasparjan in New York. Die US-Open-Siegerin von 2016 ist nicht die einzige Deutsche, die ihr Auftaktmatch gewinnt.

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2018 US Open | Angelique Kerber
Bild: Reuters/USA TODAY Sports/Jerry Lai

Wimbledonsiegerin Angelique Kerber hat gegen alle Widrigkeiten ein erneutes Erstrunden-Debakel bei den US Open abgewendet. Bei tropischen Bedingungen rang die Siegerin von 2016 ihre unbequeme russische Auftaktgegnerin Margarita Gasparjan mit 7:6 (7:5), 6:3 nieder, nachdem sie im Vorjahr als Titelverteidigerin gleich zum Auftakt gescheitert war. Als der Sieg nach 1:44 Stunden extrem schweißtreibender Arbeit feststand, lächelte Kerber und ballte im Louis-Armstrong-Stadium erleichtert die Faust. "Es war ein richtig hartes Match, ich bin glücklich, in der nächsten Runde zu sein", sagte sie. "Es war nicht einfach heute, vor allem wegen der Bedingungen. Es ist echt heiß hier draußen. Ich bin froh, die erste Runde so gespielt zu haben."

Bei 36 Grad Hitze am Nachmittag musste die 30-Jährige wieder einmal all ihren Willen mobilisieren. Kerber schien nach einem anfänglichen 0:2-Rückstand alles im Griff zu haben. Gasparjan zeigte aber, dass sie nach einer schweren Knieverletzung eigentlich nicht auf Platz 370 der Weltrangliste gehört. 2016 stand die 23-Jährige sogar schon im Achtelfinale der Australian Open - wo Kerber dann den Titel holte. 

Auszeit in den klimatisierten Katakomben

Drei Satzbälle konnte die Favoritin gegen die mutige Gasparjan nicht nutzen und musste in den Tiebreak, wo sie prompt 0:3 und 2:4 zurücklag. "Zu leicht!", rief Kerber verärgert nach einem Fehler und holte sich mit all ihrer Erfahrung den Satz im vierten Versuch doch. Danach verschwand Kerber in den Katakomben des neuen Louis-Armstrong-Stadiums, wo es auch klimatisierte Räume für die Spielerinnen gibt. Ihre kämpferischen Qualitäten blieben weiterhin gefragt, denn auch wenn Gasparjan die Strapazen ebenfalls deutlich anzusehen waren - die Moskauerin mit der sehenswerten einhändigen Rückhand witterte weiter ihre Chance und verlangte Kerber alles ab, erst mit dem Break zum 5:3 war der Widerstand dann gebrochen.

Nächste Gegnerin der Deutschen ist am Donnerstag die Schwedin Johanna Larsson, gegen die sich Kerber in bisher drei Vergleichen jeweils klar durchsetzen konnte.

Kerbers Landsfrau Andrea Petkovic verpasste zuvor knapp eine Überraschung. Trotz einer großen kämpferischen Leistung gegen die letztjährige French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko musste sich Petkovic mit 4:6, 6:4, 5:7 geschlagen geben. Sie hat sehr, sehr viele Linien getroffen, wenn es wichtig war", sagte Petkovic. Auch Laura Siegemund schied am Dienstag mit 3:6, 2:6 gegen Naomi
Osaka aus Japan aus, die im vorigen Jahr Kerber in der ersten Runde geschockt hatte. Bereits am Montag kamen Julia Görges, Carina Witthöft und Tatjana Maria weiter.

Kohlschreiber gewinnt deutsches Duell

Tennis-Routinier Philipp Kohlschreiber überstand wie Alexander Zverev und Jan-Lennard Struff die Auftaktrunde. Der 34 Jahre alte Augsburger siegte im deutschen Duell gegen den Karlsruher Yannick Hanfmann 7:6 (7:3), 5:7, 6:4, 6:4. Die Partie dauerte fast dreieinhalb Stunden. Kohlschreiber erreichte bei den US Open bereits viermal das Achtelfinale, so auch im vergangenen Jahr. Der 26-jährige Hanfmann stand zum ersten Mal im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers.

Alexander Zverev spielt eine Rückhand (Foto: Getty Images/J. Finney)
Zielstrebig und konzentriert: Alexander "Sascha" ZverevBild: Getty Images/J. Finney

Keinen Zweifel am Einzug in die zweite Runde ließ Alexander Zverev. Beim Debüt seines neuen Trainers Ivan Lendl in der Box deklassierte der 21-Jährige den Kanadier Peter Polansky in 96 Minuten mit 6:2, 6:1 und 6:2. Manchmal habe er sich dabei wie in einer Sauna gefühlt, sagte Zverev, der seinem Gegner nicht den Hauch einer Chance ließ. Keinen Breakball gestattete Zverev dem neun Jahre älteren Polansky. Von einem Lendl-Effekt wollte Zverev aber noch nicht sprechen, seine Ziele gehen weit über die erste Runde hinaus, in New York soll endlich der Durchbruch bei einem Grand Slam gelingen. Bislang ist das Viertelfinale bei den French Open sein bestes Resultat. "Das war die erste Runde bei unserem ersten gemeinsamen Turnier. Hoffentlich spiele ich noch einige Matches mehr", sagte Zverev.

Als erster deutscher Spieler war Jan-Lennard Struff in die zweite Runde eingezogen. Der Weltranglisten-58. setzte sich zum Auftakt gegen Wildcard-Starter Tim Smyczek aus den USA nach 2:18 Stunden mit 7:6 (7:2), 6:4, 6:3 durch und feierte seinen ersten Sieg in Flushing Meadows seit vier Jahren.

sw/wa (dpa, sid)