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"Das Fenster ist sperrangelweit offen"

14. Oktober 2013

Vor neuen Gesprächen über das iranische Atomprogramm zeigt sich US-Außenminister John Kerry optimistisch. Das "Fenster der Diplomatie" sei offen, Teheran müsse aber auch seine Pflichten erfüllen.

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US-Außenminister John Kerry (Foto: Philippe Desmazes/AFP/Getty Images)
Bild: Philippe Desmazes/AFP/Getty Images

Zwei Tage vor der neuen Verhandlungsrunde äußerte sich Kerry verhalten zuversichtlich zu den Erfolgsaussichten. "Das Fenster der Diplomatie ist sperrangelweit offen", sagte er am Sonntagabend bei einer Veranstaltung in London.

Zugleich unterstrich er, die USA suchten zwar nach einer friedlichen Lösung, aber alle guten Worte des Iran müssten durch Taten untermauert werden. In einer Videokonferenz mit einer US-israelischen Organisation versicherte Kerry, die USA würden zu jedem Zeitpunkt die Sicherheitsbedürfnisse Israels im Auge behalten.

"Kein Abkommen besser als ein schlechtes"

"Unsere Augen sind ebenfalls offen", sagte er. "Wenn wir sagen, dass der Iran mit seinem Atomprogramm seine internationalen Verpflichtungen erfüllen muss, meinen wir das auch so." US-Präsident Barack Obama meine es ernst damit, dass er keinen atomar bewaffneten Iran wolle. "Ich glaube fest, dass gar kein Abkommen besser ist als ein schlechtes Abkommen", so Kerry.

Am Dienstag und Mittwoch will der Iran in Genf nach fünfmonatiger Pause neue Verhandlungen über sein Atomprogramm mit der Gruppe der UN-Vetomächte und Deutschland führen.

Uran-Auslagerung abgelehnt

Die iranische Führung hatte zuletzt die vom Westen geforderte Ausfuhr seiner Vorräte angereicherten Urans kategorisch abgelehnt. Eine Auslagerung von Materialien ins Ausland sei eine "rote Linie", sagte Vize-Außenminister Abbas Arakchi dem staatlichen Fernsehen. Über Form, Umfang und Grad der Urananreicherung könne jedoch diskutiert werden. Der Westen verlangt, dass der Iran künftig kein Uran mehr auf 20 Prozent anreichert und den bereits angehäuften Uran-Bestand ins Ausland bringt.

Iranischer Präsident Hassan Rohani (Foto: Reuters)
Auf ihm ruhen Hoffnungen: der neue iranische Präsident RohaniBild: Reuters

Der Iran wird verdächtigt, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Kernenergie am Bau von Atomwaffen zu arbeiten. Teheran weist dies entschieden zurück. Der Amtsantritt des als gemäßigt geltenden iranischen Präsidenten Hassan Rohani im August hatte Hoffnungen auf eine Beilegung des Atomstreits mit Teheran neue Nahrung gegeben.

gri/det (afp, rtr)