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Kirche fordert Waffenstillstand

21. Juli 2014

Eskalation in Nahost: Papst Franziskus und Kardinal Marx fordern jetzt den Waffenstillstand im Konflikt zwischen Israel und der Hamas. Sie verurteilen auch die Vertreibung der Christen aus der irakischen Stadt Mossul.

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Reinhard Marx Präsident Bischofskonferenz PK 12.03.2014
Bild: picture-alliance/dpa

Sowohl im Gazastreifen als auch im Irak spitzt sich die Lage zu. Kardinal Reinhard Marx (rechts im Bild) forderte am Sonntag (20.07.2014) einen dauerhaften Waffenstillstand zwischen Israel und den Palästinensern. Bei der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn verurteilte der Vorsitzende die gewaltvollen Auseinandersetzungen zwischen dem israelischen Militär und der Hamas. Der Konflikt verstärke den Hass und drohe, die Friedenswilligen zu entmutigen, so Marx. Außerdem bezeichnete der Kardinal die Angriffe der Hamas als "Zermürbungskrieg gegen die israelische Bevölkerung".

Mitgefühl für Israelis und Palästinenser

Der seit zwei Wochen andauernde Konflikt forderte bereits zahlreiche Todesopfer. Mehrere hundert Menschen kamen alleine durch die Angriffe der israelischen Armee in dem von der Hamas beherrschten Gazastreifen ums Leben. Während die Hamas Raketen auf Städte wie Tel Aviv und Jerusalem feuerte, begann Israel mit einer Bodenoffensive. Die ohnehin prekären Lebensverhältnisse im Gazastreifen hätten sich infolge des Konflikts dramatisch verschlechtert, erklärte Kardinal Marx. Das Mitgefühl müsse den Menschen auf beiden Seiten gelten. Die deutschen Bischöfe wünschten sich, dass "die Bestimmungen des humanitären Völkerrechts" im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern beachtet werden, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz.

Auch im Irak bedroht eine Terrorgruppe die Bevölkerung. Die radikalen Islamisten der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) stellten den christlichen Einwohnern der Stadt Mossul ein Ultimatum. Die Christen wurden am Freitag über Lautsprecher dazu aufgefordert, die Stadt innerhalb von 24 Stunden zu verlassen. Ansonsten werde es "für sie nichts als das Schwert geben", lautete die Drohung der bisher unter dem Namen ISIS bekannten Terrorgruppe.

Papst Franziskus verurteilt die Vertreibung

Die Stadt Mossul im Norden des Landes galt als christliche Hochburg im Irak. Bis zum Einmarsch der USA 2003 lebten hier noch mehrere tausend Christen. Die Verbliebenen fliehen jetzt in die benachbarten Kurdengebiete. Zuvor hatte die Dschihadistengruppe IS den Christen mit dem Tod gedroht, sollten sie nicht zum Islam übertreten oder ein Schutzgeld entrichten. Der Papst verurteilte die vollständige Vertreibung der Christen. Seit den Anfängen des Christentums hätten Christen in Mossul gelebt und dort einen wertvollen Beitrag zum Wohl der Gesellschaft geleistet, sagte Papst Franziskus am Sonntag auf dem Petersplatz und rief zum Gebet für die verfolgten Christen im Nahen Osten auf.

Jerusalem Papstbesuch Papst Franziskus trifft den Mufti von Jerusalem 26.05.2014
Papst Franziskus bei seinem Besuch in Jerusalem am 26.05.2014Bild: GPO/Getty Images

rt/rey (epd, kna)