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Weniger Kirchenaustritte

15. Juli 2016

Die beiden großen Kirchen in Deutschland verlieren weiter Gläubige. Im vergangenen Jahr sind eine halbe Million Katholiken und Protestanten ausgetreten. Immerhin: Die Zahl der Kirchenaustritte ist damit etwas rückläufig.

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Ein Mann verlässt eine Kirche in Bremen - Kirchenaustritte in Deutschland (Foto: picture-alliance/dpa/I. Wagner)
Bild: picture-alliance/dpa/I. Wagner

Rund 360.000 Protestanten sind im vergangenen Jahr aus der evangelischen Kirche ausgetreten, bei den Katholiken haben 178.000 Gläubige ihre Kirche verlassen. Diese Zahlen veröffentlichten die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) am Freitag unter Berufung auf eine bundesweite Kirchenstatistik beider Konfessionen für das Jahr 2015. Damit hat sich der Schwund im Vergleich zum Vorjahr zwar verlangsamt, die Zahl der Kirchenaustritte bleibt aber mit einer halben Million auf hohem Niveau.

Insgesamt gehören somit noch 46 Millionen Menschen einer der beiden großen Kirchen in Deutschland an. Die Katholiken bleiben mit 23,76 Millionen Mitgliedern oder 29 Prozent der Bevölkerung die größte Glaubensgemeinschaft in Deutschland. Die Evangelische Kirche umfasst noch knapp 22 Millionen Mitglieder oder 27,2 Prozent der Bundesbürger. Somit gehört zwar mit rund 56 Prozent der Bevölkerung immer noch jeder Zweite einer der beiden großen Kirchen an - Zehn Jahre zuvor waren es allerdings noch mehr als 62 Prozent.

Mehr Todesfälle als Taufen

Die christlichen Kirchen verlieren seit Jahren Mitglieder. Eine Erklärung für den Mitgliederschwund ist auch der demografische Wandel. Beide Kirchen verzeichnen weit mehr Todesfälle als Taufen.

"Auch wenn die Zahl der Kirchenaustritte im Vergleich zum Jahr 2014 durchaus zurückgegangen ist, muss uns die dennoch hohe Ziffer weiterhin anhalten, in unserem seelsorglichen Bemühen nicht nachzulassen", erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Münchener Kardinal Reinhard Marx. Die Statistik 2015 zeige aber, dass die Kirche in Deutschland nach wie vor eine starke Kraft sei, deren Botschaft gehört werde, so Marx weiter. Der EKD-Vorsitzende Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof von Bayern, erklärte, er sei "für die Zukunft der Kirche zuversichtlich".

vk/haz (epd, kna, dpa)