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Klimakrise: Drastische Warnung der UN

26. April 2022

In seinem aktuellen Bericht findet das UN-Referat für Katastrophenfürsorge deutliche Worte: Die Menschheit gerate durch das Ignorieren von Risiken der Erderhitzung in eine "Spirale der Selbstzerstörung", heißt es.

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Australien | Überflutung in Lismore
Folgen einer Überflutung in Lismore in Australien (Ende März 2022)Bild: Dan Peled/Getty Image

Was die Gefahren durch den Klimawandel angeht, leide die Menschheit unter einer "gestörten Risikowahrnehmung", konstatiert das Referat für Katastrophenfürsorge der Vereinten Nationen (UNDRR). Diese beruhe auf falschem Optimismus, der Unterschätzung der realen Gefahr und dem Glauben an eine Unbesiegbarkeit. Das verleite zu Verhaltensweisen, die den Klimawandel und eine steigende Zahl von Katastrophen rund um den Globus verursachten, heißt es im aktuellen Bericht des UN-Referats.

Dies habe zu politischen, finanziellen und entwicklungspolitischen Entscheidungen geführt, die die Anfälligkeit gegenüber der Klimakrise verschärften und die Menschheit in Gefahr brächten.

Ein Hubschrauber lässt Löschwasser über einem Flammenmeer ab
Im vergangenen Sommer mussten etliche Staaten Südeuropas mit schweren Bränden kämpfenBild: REUTERS

"Das Ignorieren der gewaltigen Risiken, mit denen wir konfrontiert sind, bringt die Menschheit in eine Spirale der Selbstzerstörung", warnt die stellvertretende UN-Generalsekretärin Amina Mohammed in der Erklärung.

Mehr klimabedingte Katastrophen erwartet

In den vergangenen zwei Jahrzehnten seien jedes Jahr zwischen 350 und 500 mittelschwere bis schwere Katastrophen verzeichnet worden, etwa Überschwemmungen, Dürren und Stürme. Bis zum Jahr 2030 werde sich diese Zahl voraussichtlich auf 560 in jedem einzelnen Jahr erhöhen.

Dem Bericht zufolge haben Katastrophen der vergangenen zehn Jahre Kosten in Höhe von etwa 170 Milliarden Dollar (160 Milliarden Euro) jährlich verursacht. Der größte Teil davon sei dabei auf Länder mit niedrigem Einkommen entfallen. Sie hätten im Durchschnitt pro Jahr ein Prozent ihres nationalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) verloren. Reichere Länder hätten zwischen 0,1 bis 0,2 Prozent für die Folgen von Katastrophen aufwenden müssen.

Ein Mann sitzt vor den Trümmern eines Hauses nach Unwetter in Durban, Südafrika
Zuletzt war auch Südafrika von schweren Überschwemmungen betroffenBild: Darren Stewart/Gallo Images/IMAGO

"Die Welt finanziert ihre eigene Zerstörung"

Mit der zunehmenden Zahl von Katastrophen würden auch die Kosten steigen, warnt der Bericht. Schon jetzt seien die meisten katastrophenbedingten Schäden nicht mehr von Versicherungen abgedeckt. Durch die Auswirkungen des Klimawandels würden bis 2030 voraussichtlich 37,6 Millionen Menschen mehr in extremer Armut leben müssen als heute.

"Indem die Welt bewusst Risiken ignoriert und sie nicht in die Entscheidungsfindung einbezieht, finanziert sie effektiv ihre eigene Zerstörung", betonte UNDRR-Chefin Mami Mizutori.

cw/wa (afp, rtr)