Tödliches Extremwetter
Dramatische Bilder der Folgen extremen Wetters dominierten die Berichterstattung der vergangenen Wochen. Ist die Klimakrise dafür verantwortlich?
Europa in Flammen
Während ein Teil Europas buchstäblich absäuft, steht andernorts alles in Flammen: Insbesondere in Griechenland, Italien und der Türkei wüten Großbrände. Der finanzielle Schaden ist bisher nicht absehbar, Tausende Menschen verloren ihr Heim.
Hitzerekorde in Italien
Italien kämpft zudem mit Rekordtemperaturen, das italienische Gesundheitsministerium gab für viele Städte die höchste Hitze-Warnstufe aus. Auf Sizilien wurden am Mittwoch 48,8 Grad Celsius gemessen – ein neuer europäischer Hitzerekord. Die Hitze könnte weitere Brände nach sich ziehen.
Sturzfluten in Europa
Noch nie dagewesene Überschwemmungen durch zwei Tage Regen, wie er sonst in zwei Monaten fällt, haben in Deutschland und Belgien mindestens 262 Menschenleben gekostet. Flüsse in engen Tälern schwollen Mitte Juli zu reißenden Fluten an und zerstörten jahrhundertealte Dörfer. Der Wiederaufbau der zerstörten Häuser, Unternehmen und Infrastruktur wird laut Schätzungen Milliarden kosten.
Zum Feuer gesellt sich die Flut
Neben den Brandherden bekämpft man andernorts in der Türkei die Folgen der extremen Regenfälle vom Mittwoch. Wie in Deutschland und Belgien wurden auch hier Häuser und Brücken von den Fluten mitgerissen. Betroffen sind die am Schwarzen Meer gelegenen Provinzen Kastamonu, Bartin, Sinop und Samsun.
Extreme Regenzeit
Auch Teile Indiens und Chinas wurden von Rekordüberschwemmungen getroffen. Dämme und Abwasserkanäle wurden überflutet. Wissenschaftler sagen voraus, dass der Klimawandel zu häufigeren und heftigeren Regenfällen führen wird - wärmere Luft speichert mehr Wasser, was zu mehr Regen führt.
Hochwasser überschwemmt Zentralchina
Tagelange Regenfälle haben Ende Juli in der zentralchinesischen Provinz Henan zu verheerenden Überschwemmungen geführt. Zahlreiche Menschen kamen ums Leben, Hunderttausende wurden vertrieben. In der Provinzhauptstadt Zhengzhou wurden Menschen in einer U-Bahn eingeschlossen, als diese von den Wassermassen überflutet wurde. Ländliche Gebiete sollen noch stärker betroffen sein.
Weniger als ein Drittel des Brandes unter Kontrolle
In Kalifornien wütet derweil immer noch das Dixie Fire. Weniger als ein Drittel der Brandfläche konnte bislang unter Kontrolle gebracht werden. Aufgrund der extremen Trockenheit werden noch mehr Brände befürchtet.
Waldbrände entfachen Unwetter
Die Hitzewelle mag vorbei sein, aber die Trockenheit heizt die Waldbrandsaison weiter an. Das Bootleg-Fire in Oregon war so groß, dass es sein eigenes Unwetter erzeugt hat und den Rauch bis nach New York getragen hat. Einer kürzlich veröffentlichten Studie zufolge wären diese Wetterbedingungen ohne den vom Menschen verursachten Klimawandel "praktisch unmöglich" gewesen.
Steht der Amazonas vor einem "Kipppunkt"?
Im Süden leidet Zentralbrasilien unter der schlimmsten Dürre seit 100 Jahren. Damit steigt das Risiko von Bränden und weiterer Vernichtung des Amazonas-Regenwaldes. Forscher berichteten kürzlich, dass ein großer Teil des südöstlichen Amazonasgebiets statt wie früher CO2 zu absorbieren durch die andauernde Zerstörung nun Treibhausgase ausstößt. Der "Kipppunkt" könnte bald erreicht sein.
Am Rande des Verhungerns
In Madagaskar sind nach Jahren unerbittlicher Dürre mehr als 1,14 Millionen Menschen von einer Hungersnot bedroht. Einige sind gezwungen, rohe Kakteen, wilde Blätter und Heuschrecken zu essen. Da es keine Naturkatastrophen, Ernteausfälle oder politischen Konflikte zu verzeichnen gab, gilt die Hungersnot als die erste in der modernen Geschichte, die allein durch den Klimawandel verursacht wurde.
Mehr Menschen auf der Flucht
Die Zahl der vor Konflikten und Naturkatastrophen Geflüchteter hat 2020 einen Zehnjahreshöchststand erreicht: 55 Millionen Menschen sind dabei in ihrem eigenen Land geflohen. Ein Bericht, der kürzlich von mehreren Organisationen veröffentlicht wurde, stellt fest, dass drei Viertel der Binnenflüchtlinge Opfer extremer Wetterbedingungen waren - diese Zahl wird wahrscheinlich noch steigen.
Diese Bildergalerie wurde aus dem Englischen übersetzt.