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Klimaschäden könnten hunderte Milliarden kosten

6. März 2023

Klimaveränderungen haben längst schon schwere wirtschaftliche Folgen, und diese könnten noch massiv anwachsen. Allein in Deutschland könnte sich der Schaden auf bis zu 900 Milliarden Euro summieren.

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Zerstörte Häuser nach der Flutkatastrophe in Altenahr vom Juli 2021
Die Flutkatastrophe an der Ahr im Juli 2021 hat nicht nur viel Geld gekostetBild: Christof Stache/AFP/Getty Images

Schäden durch klimabedingtes Extremwetter könnten die Volkswirtschaft in Deutschland bis Mitte des Jahrhunderts bis zu 900 Milliarden Euro kosten. Das zeigt eine wissenschaftliche Untersuchung zu den Folgen des Klimawandels, die von der Bundesregierung beauftragt wurde. Ein "schwacher Klimawandel" würde demnach im Zeitraum von 2022 bis 2050 rund 280 Milliarden Euro erfordern, die Maximalsumme wäre im Falle eines "starken Klimawandels" fällig.

Errechnet wurden etwa Ertragsausfälle in der Landwirtschaft, die Zerstörung von Gebäuden und Infrastruktur, aber auch Störungen von Lieferketten und Produktionsprozessen. Ein Schadensausmaß wie beim sogenannten Jahrhunderthochwasser 2021 etwa im Ahrtal mit Kosten von etwa 40 Milliarden Euro könnte somit rein rechnerisch bis zur Mitte des Jahrhunderts in fast jedem Jahr eintreten.

"Die Kosten könnten durch konsequente Maßnahmen verringert werden"

Thomas Korbun vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) sagte in Berlin, "diese Kosten könnten durch konsequente Maßnahmen der Anpassung verringert werden" - im Szenario eines schwachen Klimawandels fast vollständig, im mittleren Szenario um 80 und im stärkeren um rund 60 Prozent.

Einer Skipiste am Fichtelberg im Erzgebirge geht Mitte Januar der Schnee aus
Frühling, wo der Winter herrschen sollte: Mitte Januar geht am Fichtelberg im Erzgebirge der Schnee ausBild: Sebastian Willnow/dpa/picture alliance

Die Studie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erstellt. Inmitten des Streits in der Bundesregierung über Klimaziele im Verkehrs- und Gebäudebereich sehen sich das vom Grünen-Politiker Robert Habeck geführte Ministerium wie auch das Umweltministerium unter Steffi Lemke in der Notwendigkeit bestärkt, Klimaschutz und Strategien zur Anpassung an den Klimawandel voranzutreiben. Ein entsprechendes Gesetz soll schon bald innerhalb der Bundesregierung abgestimmt werden. "Es ist die falsche Frage, was kostet uns die Anpassung an die Klimafolgen, weil eben nicht zu handeln wesentlich teurer ist, als zu handeln", sagte Umwelt-Staatssekretärin Christiane Rohleder.

rb/se (epd, Reuters)