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Kluft zwischen Arm und Reich wächst

25. Januar 2016

Der Trend ist schon seit Jahren zu beobachten: Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer. Auch in Deutschland geht die Einkommensschere weiter auseinander. Ist eine Millionärssteuer die Lösung?

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Symbolbild Gegensatz von Armut und Reichtum (Foto: picture alliance/blickwinkel/McPHOTO)
Bild: picture alliance/blickwinkel/McPHOTO

Die Vermögen in Deutschland sind zunehmend ungleich verteilt. Wie die "Passauer Neue Presse" berichtet, verfügten die oberen zehn Prozent der Haushalte im Jahr 2013 über 51,9 Prozent des deutschen Nettovermögens. Im Jahr 1998 waren es noch 45,1 Prozent. Die einkommensschwache Hälfte Deutschlands verfügte demnach 2013 über ein Prozent des Nettovermögens, während der Anteil 15 Jahre zuvor bei 2,9 Prozent lag.

Die Zeitung beruft sich auf Zahlen zur Vermögensverteilung, die das Bundessozialministerium veröffentlicht hat. Die Daten sollen in den neuen Armuts- und Reichtumsbericht eingehen, der voraussichtlich in diesem Jahr veröffentlicht wird. Grundlage sei eine Einkommensstichprobe, die alle fünf Jahre durchgeführt wird. Zuletzt war sie im Jahr 2013 erhoben worden.

"Umverteilung von unten nach oben"

Die Linksfraktion im Bundestag forderte angesichts der Entwicklung ein Umsteuern der Politik. "In Deutschland findet eine enorme Umverteilung von unten nach oben statt, die man deutlich anhand der offiziellen Statistiken ablesen kann. Dieser Entwicklung muss Einhalt geboten werden", erklärte Linken-Fraktionsvize Sabine Zimmermann der "Passauer Neuen Presse".

Sie fügte hinzu, Vermögende müssten entsprechend ihrer Leistungskraft zur Finanzierung des Gemeinwesens beitragen. Daher sei eine Steuer auf große Vermögen überfällig. Zimmermann forderte eine Millionärssteuer, bei der die erste Million des Vermögens steuerfrei bleibt. Danach solle ein Steuersatz in Höhe von fünf Prozent fällig werden.

62 Reiche und die halbe Weltbevölkerung

Zuletzt hatte eine Studie der Hilfsorganisation Oxfam für Aufsehen gesorgt, wonach die 62 reichsten Menschen der Welt so viel besitzen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Die Geschwindigkeit, mit der die Kluft zwischen Arm und Reich wächst, ist laut Oxfam dabei größer als erwartet. Die wachsende soziale Ungleichheit drohe die Fortschritte bei der Armutsbekämpfung zunichte zu machen. Verantwortlich für die Entwicklung sei die unzureichende Besteuerung von großen Vermögen und Kapitalgewinnen sowie die Verschiebung von Gewinnen in Steueroasen, so Oxfam in dem Bericht.

nin/sti (rtr, epd, kna)