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Kobane weiter heftig umkämpft

5. Oktober 2014

In Nordsyrien liefern sich kurdische Kämpfer nach wie vor schwere Gefechte mit der Terrormiliz "Islamischer Staat". Unterdessen haben die Eltern der US-Geisel Peter Kassig per Video um dessen Freilassung gebeten.

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Die umkämpfte syrische Stadt Kobane (Foto: AFP)
Bild: Aris Messinis/AFP/Getty Images

Bei Kämpfen südöstlich der belagerten Stadt Kobane sind syrischen Behörden zufolge 27 Menschen getötet worden, darunter elf auf Seiten der kurdischen Volksschutzeinheiten. Seit Tagen versuchen Mitglieder des "Islamischen Staates" (IS) die Stadt einzunehmen. Kurdische Kämpfer leisten erbitterten Widerstand. Unterstützung erhalten sie dabei aus der Luft. Beobachter sprechen von insgesamt sieben Einsätzen, die amerikanische Kampfflugzeuge geflogen haben sollen. Auch arabische Verbündete sollen an den Luftangriffen beteiligt gewesen sein.

Die IS-Terrormiliz kontrolliert im Norden und Osten Syriens rund ein Drittel der Fläche des Landes. Sollte sie Kobane einnehmen, würde sie auch weite Teile der rund 900 Kilometer langen türkisch-syrischen Grenze beherrschen. Bereits jetzt kommt es aber immer wieder zu vereinzelten Einschlägen auf türkischem Boden. Am Sonntagvormittag wurde in der Nähe des Grenzübergangs Mürsitpinar ein türkischer Polizist durch eine fehlgeleitete Mörsergranate verletzt.

Eltern bitten um Freilassung ihres Sohnes

Keine neuen Nachrichten gibt es hingegen im Fall des entführten US-Bürgers Peter Kassig. Der 26-Jährige war in dem Video zu sehen, das auch die brutale Enthauptung des Briten Alan Henning zeigt. Der "Islamische Staat" hatte den kurzen Film am Freitag veröffentlicht, am Samstag meldeten sich daraufhin die Eltern von Kassig in einer Videobotschaft selbst zu Wort.

"Wir bitten seine Entführer inständig, Gnade zu zeigen und ihre Stärke zu nutzen, um unseren Sohn gehen zu lassen", erklärten Ed und Paula Kassig in dem auf YouTube veröffentlichen Aufruf. "Wie unser Sohn haben wir nicht mehr Kontrolle über die US-Regierung als Sie über die Morgendämmerung haben", richtete sich Kassigs Vater an die Entführer.

Screenshot der Youtube-Botschaft der Familie Kassig
Bild: Kassig Family/Youtube

Nach Informationen der Washington Post hatte Kassig von April bis Juli 2007 als Soldat im Irak gedient, bevor er aus medizinischen Gründen aus der Armee ausstieg. Danach begann er offenbar ein Politikstudium und reiste während der Semesterferien in den Nahen Osten. In der Türkei soll Kassig dann eine kleine Hilfsorganisation gegründet haben, mit der er unter anderem Erste-Hilfe-Lieferungen nach Syrien organisierte. Am 1. Oktober wurde er dabei auf syrischem Boden von Mitgliedern des IS entführt.

djo/qu (afp, dpa)