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Politik

Kolumbien liefert Drogenboss "Otoniel" aus

5. Mai 2022

Der Clanchef steht auf der Liste der meistgesuchten Personen der US-Drogenbehörde. Er sei nur mit dem erschossenen Boss Pablo Escobar vergleichbar, erklärte der kolumbianische Präsident Iván Duque.

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Kolumbien | Auslieferung von Otoniel an die USA
Dairo Antonio Úsuga, genannt "Otoniel" (Mitte), wird von kolumbianischen Sicherheitskräften abgeführt Bild: Colombian Presidency/AA/picture alliance

Kolumbiens meistgesuchter Drogenboss und oberster Chef des kolumbianischen Drogenkartells "Clan del Golfo" (Golf-Clan), Dairo Antonio Úsuga alias "Otoniel", ist an die USA ausgeliefert worden. Dies teilte der kolumbianische Präsident Iván Duque mit. "Heute triumphieren Legalität, Rechtsstaatlichkeit, öffentliche Gewalt und Gerechtigkeit", schrieb Duque auf Twitter. Otoniel sei "nur mit Pablo Escobar vergleichbar".

Im Dschungel aufgespürt

"Otoniel" war Ende Oktober nach Angaben von Duque in seinem Dschungel-Versteck in der Region Urabá im Nordwesten des südamerikanischen Landes festgenommen und in die Hauptstadt Bogotá gebracht worden. Seitdem war er in Haft.

Niederlande | Kolumbien |  Präsident Ivan Duque von Kolumbien in Den Haag
Der kolumbianische Präsident Iván Duque feiert die Auslieferung Otoniels an die USA (Archivbild)Bild: Sem van der Wal/ANP/picture alliance

Dem 50-Jährigen werden neben Drogenhandel auch Mord, Erpressung, Entführung, Verschwörung und die Rekrutierung Minderjähriger vorgeworfen. Er wurde vom Southern District of New York wegen Drogenhandels angeklagt und steht auf der Liste der meistgesuchten Personen der US-Drogenbehörde. "Wenn er diese Strafen abgesessen hat, wird er nach Kolumbien zurückkehren, um für die Verbrechen zu bezahlen, die er in unserem Land begangen hat", erklärte Duque. 

Clan für zahlreiche Morde verantwortlich

Der "Clan del Golfo", der seine Mitglieder vor allem aus ehemaligen rechten Paramilitärs rekrutiert, gilt als eine der mächtigsten Drogenorganisationen Kolumbiens, auf deren Konto der großangelegte Schmuggel vor allem von Kokain nach Mittel- und Nordamerika geht. Zudem ist er in illegalen Bergbau und Schutzgelderpressung verwickelt und für zahlreiche Morde und Vertreibungen verantwortlich.

nob/jj (dpa, afp, ap)