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Alles wie immer!

DW Kommentarbild Jörg Strohschein
Jörg Strohschein
25. Mai 2019

Der FC Bayern München hat in einer für den Klub kuriosen Saison das Double gewonnen. Die deutsche Konkurrenz war wieder einmal nicht gut genug. Damit dürfte auch die Zukunft von Niko Kovac als FCB-Trainer gesichert sein.

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DFB Pokal Finale - RB Leipzig vs Bayern München | Niko Kovac
Bild: Reuters/W. Rattay

Alles wie immer! Für alle, die es mit dem FC Bayern halten, sicher eine gute Nachricht. Für alle anderen: die Erkenntnis, dass sich nicht mal in einem Jahr, in dem der Rekordmeister in den deutschen Wettbewerben alle Möglichkeiten bietet, einen tiefen Kratzer in der jahrzehntelangen Münchener Erfolgsbilanz zu hinterlassen, jemand findet, der dies ausnutzen kann.

"Es hat einfach keiner mehr den Anspruch, Meister zu werden. Das gilt für alle. Alle sind zufrieden, wenn sie in der Liga mitspielen dürfen", hatte Ex-Trainer Felix Magath kürzlich in den für ihn üblichen deutlichen Worten gesagt.

Und nach dieser Saison, in der Borussia Dortmund seinen Neun-Punkte-Vorsprung fast fahrlässig verspielt hat, möchte man dem 65-Jährigen nicht widersprechen. Natürlich war Werder Bremen im DFB-Pokal-Halbfinale ganz nah dran, die Bayern zu stürzen - am Ende waren es aber doch wieder die Münchner, die in Berlin den Pokal in die Höhe reckten.

Bayern-Fans stehen seit langem hinter Kovac

DW-Redakteur Jörg Strohschein setzt auf Trainer Kovac in der neuen Saison
DW-Redakteur Jörg Strohschein setzt auf Trainer Kovac in der neuen Saison

"Immer Glück ist Können", besagt ein alter Spruch aus der Sportwelt. Aber in dieser Kategorie mussten sich die Münchener in dieser Spielzeit eigentlich nur einmal beweisen: im Spiel gegen die Hanseaten.

Womit wir bei Niko Kovac wären. In einer Umbruchsaison, nach einer enttäuschenden WM in Russland und der durch Joachim Löw initiierten Ausbootung der Nationalspieler Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng hat der Trainer das mächtig ins Schwanken geratene Bayern-Boot gerade noch rechtzeitig wieder auf Kurs gebracht.

Eine Leistung, die vor allem die Bayern-Fans zu würdigen wussten, die dem Trainer in den letzten Wochen stets lautstark von den Rängen - so auch im Berliner Olympiastadion - ihre Unterstützung zuteil werden ließen.

Titel haben oberste Priorität beim FCB

Noch beeindruckender allerdings war Kovacs Umgang mit den massiven Diskussionen um seine Person, die sich zeitweise bis zur Irrationalität verselbstständigten. Kovacs Haltung und Außendarstellung während dieser Zeit verlangt Respekt ab.

Es ist nur schwer vorstellbar, dass die Münchner Verantwortlichen um Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß diese Leistung des jungen Coaches nicht würdigen -  und ihm womöglich in den nächsten Tagen den Laufpass geben. Denn Titel haben bei den Bayern schon immer oberste Priorität gehabt.

Klar ist aber auch: Sollte es in der kommenden Saison wieder einmal rumpeln im Bayern-Motor, dann werden die Trainer-Diskussionen sofort wieder aufflammen. Und Kovac wird erneut in die Defensive gedrängt werden. Also, alles wie immer.