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Kommentar: Ein ganz normales Spiel

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Tobias Oelmaier
8. November 2015

Borussia Dortmund gewinnt das spannungsgeladene Revierderby gegen Schalke 04 mit 3:2. Ein gutes Spiel, aber auf dem Platz fehlten die ganz großen emotionalen Momente, meint Tobias Oelmaier.

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Borussia-Dormund-Fans (Foto: Getty Images/Bongarts/L. Baron)
Bild: Getty Images/Bongarts/L. Baron

In der 79. Minute klang die Stimme des Stadionsprechers aus den Lautsprechern: "Aus Sicherheitsgründen bitten wir Sie, das Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu unterlassen". Bis dahin hatten sie sich eher zurückgehalten auf den Tribünen. Ein paar Gesänge, kleinere Provokationen vom "Sch... S04" oder den "BVB-Hu...söhöhnen". Sonst nichts. Keine Prügeleien, keine großen Feindseligkeiten. Gut so. Aber irgendwie gar nicht das, was man vor einem solchen Derby erwartet. Von dem Derby. Dortmund gegen Schalke.

Dabei war doch im Vorfeld die Stimmung so angeheizt wie immer. Hunderte Fans beim Schalker Abschlusstraining, die ihrer Mannschaft mit bengalischen Feuern einheizten, sie heiß machen wollten für den Kampf gegen den Erzrivalen. Das komplette Trainingszentrum in roten Rauch gehüllt, ein Feuerring umspannte das Übungsgelände. Und dann noch der Boykott einiger Schalker Fangruppierungen, weil die Dortmunder das Kartenkontingent für die Gäste aus Sicherheitsgründen stark reduziert hatten.

Wo sollen die Emotionen auch herkommen?

Aber auf dem Platz? Keine Frage, ein gutes, ein schwungvolles Spiel zwischen dem Tabellenzweiten und dem Fünften. Ein Spitzenspiel sogar. Fünf Tore, viele Torraumszenen, auch ein paar Gelbe Karten. 80.000 Zuschauer. Aber Emotionen? Kaum. Zumindest nicht mehr, als wenn es gegen Frankfurt, die Hertha oder Hoffenheim gegangen wäre.

Aber wo sollen die auch herkommen? Die letzten großen Identifikationsfiguren sind weg. Dortmunds Urgestein Kevin Großkreutz vom Hof gejagt in die Türkei, Schalkes Eigengewächs Julian Draxler für viel Geld nach Wolfsburg verhökert, sein ehemaliger Kapitän Benedikt Höwedes verletzt. Auf dem Platz echte Profis, Fußballer, bei denen die Einstellung stimmt. Auf beiden Seiten. Aber, keine Frage, hätten ihre Berater es so eingefädelt, hätte das Angebot gestimmt: Sie hätten diese Leistung auch auf der anderen Seite, für die andere Seite gebracht.

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Und so ist es kein Wunder, dass der Funke nicht so auf die Tribüne übergesprungen ist, wie es früher meist der Fall war. Als die Spieler noch Gras gefressen und sich gegenseitig angefeindet haben, als BVB gegen S04 noch ihr Höhepunkt im Fußballjahr war. Der moderne Fußball hat mit der 147. Auflage auch das Revierderby erreicht. Schade eigentlich!

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