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Kampf dem Plastikmüll!

Kommentarbild Sonya Diehn
Sonya Angelica Diehn
5. Juni 2018

Die Welt erstickt im Plastikmüll - und noch nie war das Bewusstsein in der Welt für das Problem so groß. Aber solange wir alle unser Verhalten nicht ändern, sind wir von Lösungen noch weit entfernt, meint Sonya Diehn.

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Global Ideas Plastikmüll in den Weltmeeren
Bild: picture-alliance/Photoshot

Die Menschheit scheint langsam aufzuwachen, wenn es um das Problem der weltweiten Umweltverschmutzung durch Plastikmüll geht. Der globale Plastikmüll war das Thema des "Earth Day" am 22. April, und er ist auch der Schwerpunkt des diesjährigen Weltumwelttages. Dass erst kürzlich vor der Küste Thailands ein Wal mit mehr als 80 Plastiktüten im Magen verendete, zeigt auf drastische Weise, wie schlimm es um unsere Umwelt steht. Dieser Wal starb einen langsamen und qualvollen Tod, genauso wie unzählige andere Meeresbewohner, aufgrund unserer eingefahrenen Gewohnheiten als Verbraucher. Dabei ist das Plastikproblem alles andere als neu.

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Schon vor zwei Jahren warnten führende Umweltwissenschaftler davor, dass, wenn wir weitermachen wie bisher, es bereits 2050 mehr Plastik als Fische in den Ozeanen dieser Welt geben könnte. Bis dahin wären weltweit schätzungsweise rund zwölf Milliarden Tonnen Plastikmüll im Umlauf, doppelt soviel wie heute. Zwar werden bereits erste Gegenmaßnahmen ergriffen - so haben einige afrikanische Staaten den Gebrauch von Plastiktüten bereits verboten, die EU denkt zumindest über ein Verbot von Einwegplastik nach -, doch die Welt ist noch weit von einem flächendeckenden Umdenken entfernt. Was muss also geschehen?

Bewusstsein schärfen, Verhalten ändern, Druck ausüben

Substantielle Änderungen werden wir nur erreichen können, wie sie in Fragen der Umweltpolitik immer erreicht wurden: durch gemeinsamen, konstanten, öffentlichen Druck.Vor Jahrzehnten wurde die Nutzung des hochgiftigen Pestizides DDT erst gestoppt, als einer breiten Öffentlichkeit die Gefahr bewusst wurde, die von dem Pflanzenschutzmittel ausging, und sie für ein Verbot demonstrierte. Auf ähnliche Weise drängen viele zivilgesellschaftliche Akteure weltweit die Regierungen auch dazu, der massiven globalen Luftverschmutzung den Kampf anzusagen.

Sonya Angelica Diehn Environment Team Leader Teamchefin Umwelt
Sonya Angelica Diehn, Leiterin der DW-UmweltredaktionBild: DW/M. Müller

Von allen drängenden globalen Umweltproblemen ist die Verschmutzung durch Plastikmüll wohl die offensichtlichste: Plastikflaschen, -tüten und -verpackungen sind feste Fremdkörper in der Natur, sie sind überall sichtbar, greifbar - und quasi unverrottbar. Gerade diese Allgegenwärtigkeit von Plastikmüll gehört zu den Hauptgründen, warum das Problem mittlerweile in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt ist. Die Sorge vor der globalen Verschmutzung durch Plastik ist geradezu zum Trend geworden. Jetzt gilt es, das Momentum zu nutzen, damit dieser Trend auch zu einem wirklichen Umdenken führt. Das aber hängt von uns ab - und zwar von jedem einzelnen.    

Das Bewusstsein darüber zu schärfen, wie gefährlich Plastikmüll für die Welt ist, ist ein guter und notwendiger erster Schritt. Aber wir müssen unsere Lebensweise ändern. Verbraucher, indem sie zunächst einmal den Gebrauch von Einwegplastik reduzieren, Unternehmen, indem sie Alternativen zu Plastikverpackungen entwickeln. Und Regierungen, indem sie die gesetzlichen Vorgaben schaffen, um diese Veränderungen möglich zu machen. Und es liegt an jedem Einzelnen von uns, unsere Regierungen genau dazu zu drängen. Sind wir bereit dazu? Oder wollen wir weiter in unserem eigenen Plastikmüll versinken?

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