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Logisch, nicht überflüssig

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Davis Van Opdorp
17. Juni 2017

Deutschland fährt nicht mit dem besten Team zum Confed Cup nach Russland, den DFB-Präsident Grindel als "verzichtbar" bezeichnet. Allerdings gibt es genug Gründe, die für die Mini-WM sprechen, findet Davis Van Opdorp.

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Russland FIFA Maskottchen 2018
Bild: picture alliance/dpa/M. Pochuyev

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat seit 2002 bei jeder Weltmeisterschaft mindestens im Halbfinale gestanden. Gleiches gilt für die Europameisterschaften seit 2008. Da ist es verständlich, dass der Deutsche Fußballbund (DFB) ein wenig zurückhaltend ist, wenn es darum geht, sich für den Confed Cup zu begeistern. Tatsächlich gab es sogar offene Kritik: DFB-Präsident Reinhard Grindel nannte das Turnier "verzichtbar" und sprach sich dafür aus, den Confed Cup abzuschaffen. Wahrscheinlich wird der Cup jetzt in Russland tatsächlich zum allerletzten Mal angepfiffen. Vor der WM In Katar 2022 wird er definitiv nicht stattfinden, das steht bereits fest.   

Bundestrainer Joachim Löw stufte den Cup lediglich als Zwischenschritt auf dem Weg zur Titelverteidigung bei der WM 2018 ein und nominierte einen Kader hauptsächlich aus Nachwuchskräften. Die Stammspieler ließ er zu Hause. Das mag aus deutscher Sicht nachvollziehbar und erklärbar sein, allerdings sollten diejenigen, die den Confed Cup für überflüssig halten, eine Sache nicht vergessen:

Er ist nicht nur für starke Mannschaften wie die deutsche gemacht. Denn auch wenn der Fußball-Weltverband FIFA vieles falsch macht, so gibt es für die Austragung des Confed Cup auch sportlich eine logische Erklärung. Die sechs Kontinental-Meister messen sich miteinander - der Weltmeister und der nächste WM-Gastgeber ergänzen das Teilnehmerfeld. Ist dieser sportliche Vergleich logisch nicht viel besser nachvollziehbar als ein WM-Turnier mit 48 Mannschaften?

Eine Chance für die Kleinen

Der Confed Cup gibt Nationen wie Japan, Kamerun, Mexiko oder den USA die Chance auf einen weiteren internationalen Titel. Die meisten dieser Teams haben es in einer WM bisher nicht über das Viertelfinale hinaus geschafft - die USA erreichten 1930 das Halbfinale. 

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DW-Redakteur Davis Van Opdorp

Für eine Mannschaft wie die aus Neuseeland ist die Bedeutung sogar noch größer. Die "All Whites", die in Russland den Fußballverband Ozeaniens (OFC) vertreten, spielen normalerweise gegen Gegner wie Fidschi, Vanuatu oder die Cook-Inseln. Will Neuseeland es - wie im Jahr 2010 - bis zur WM schaffen, dann geht das nur, wenn nach der verhältnismäßig leichten Ozeanien-Qualifikation ein im Vergleich fast übermächtiger Gegner aus der Südamerika-Gruppe im Playoff besiegt werden kann. In Russland haben die neuseeländischen Spieler nun die Gelegenheit, sich mit dem Gastgeber, mit Mexiko und Europameister Portugal zu messen.

Deutschland hat diesmal nur eine B-Elf nominiert, aber wenigstens nimmt der Weltmeister teil. Seit der Confed Cup 1997 zum offiziellen FIFA-Turnier wurde, hat der DFB nämlich bereits zweimal auf die Teilnahme verzichtet: 1997 als Europameister, 2003 als man als Vize-Weltmeister ebenfalls eingeladen war. Löw gab im Vorfeld die Entwicklung der jungen Spieler als Ziel aus, ein erfolgreiches Abschneiden stehe nicht im Vordergrund. Er wolle, so der Bundestrainer, die Stammkräfte für das Unternehmen WM-Titelverteidigung 2018 schonen und gleichzeitig drei, vier Nachwuchskräfte entwickeln, die den Stars in zwölf Monaten Konkurrenz machen. In Zeiten, da FIFA und UEFA ihre WM- und EM-Endrunden immer mehr aufblasen, eine nachvollziehbare Begründung. 

Doch andere Teilnehmer des Confed Cup gehen die Sache anders an: Portugal mit Cristiano Ronaldo und auch Südamerikameister Chile kommen mit der besten Elf nach Russland. Auch Mexiko hat alle Stars an Bord. Wenn Deutschland den Confed Cup nicht ernst nehmen will, dann ist das in Ordnung, aber die anderen Nationen werden es mit Sicherheit tun.

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