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Politik

Terror macht keinen Unterschied

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Ines Pohl
15. März 2019

Bisher nahm der Westen Terrorismus vor allem als Werk von Islamisten wahr. Der Anschlag auf Muslime in Christchurch zeigt, dass islamfeindlicher Hass ebenso tödliche Folgen haben kann, meint DW-Chefredakteurin Ines Pohl.

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Symbolbild Christentum Judentum Islam
Bild: picture alliance /Godong/Robert Harding

Das Ziel des Terrors von Christchurch waren betende Menschen in einem Gotteshaus. In Gotteshäusern fühlen sich Menschen sicher, sie gehen arglos ihren Gedanken nach, sie sind verletzlich. Sie sind die leichtesten Opfer, die es überhaupt gibt.

Wie es heißt, sind vor Gott alle Menschen gleich. Auch gegenüber Not und Schrecken gilt das, beides lässt die Menschen zusammen rücken und sich als Gleiche sehen. Der Terrorschütze hat seine Tat zwar minutiös geplant und sogar penibel bedacht, wie er sie im Internet verbreiten kann. Aber einen entscheidenden Punkt hat er übersehen: Terror will Menschen spalten, aber er kann sie auch zusammenrücken lassen.

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DW-Chefredakteurin Ines PohlBild: DW/P. Böll

Ob einer Atheist, Christ, Jude oder Muslim ist - das spielt angesichts der Bedrohung keine Rolle. Der Terror macht keinen Unterschied zwischen verschiedenen Religionen, kulturellen Identitäten oder Nationalitäten. Es spielt auch keine Rolle, wo der Geburtsort des einen oder anderen ist oder wie lange jemand schon an einem Ort lebt.

Tröstlich ist, dass dieser Anschlag von der internationalen Gemeinschaft genauso einhellig verurteilt wurde wie Terroranschläge islamistischer Prägung in Paris, Brüssel, London, Madrid oder Berlin. Wenn es um Terror geht, wenn unschuldige und unbedarfte Menschen brutal getötet werden, dann darf es keine doppelten Standards geben!

Islamophobie ist ein gefährliches Phänomen, auf das wir im Westen genauso genau schauen müssen wie auf die kleine, aber gefährliche Gruppe von gewaltbereiten Extremisten unter Muslimen.

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Ines Pohl Büroleiterin DW Studio Washington@inespohl