Konfrontation in Myanmar verhärtet sich
Auch zehn Tage nach dem Putsch in Myanmar gingen wieder Zehntausende auf die Straße. Am Vortag wurden in mehreren Städten Tränengas und Gummigeschossen eingesetzt, teilweise wurden Ausgangssperren verhängt.
Medizinisches Personal an vorderster Front
Wie schon kurz nach dem Putsch Anfang vergangener Woche äußerten auch am Mittwoch wieder Mitarbeiter des Gesundheitssektors in großer Zahl ihren Protest gegen die Machtübernahme des Militärs. Der Pfau ist ein Symbol für die Demokratiebewegung Myanmars.
Polizistinnen auf Distanz zum Militär
Inzwischen regt sich auch in den Reihen der Sicherheitskräfte Widerstand gegen den Staatsstreich des Militärs. Diese Polizistinnen im östlichen Kayah-Staat an der Grenze zu Thailand machen ihre Einstellung mit dem "Drei-Finger-Gruß" deutlich.
Konfrontation in der Hauptstadt
Am Regierungssitz Naypyitaw im Innern des Landes kam es am Dienstag zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten. Eine junge Frau soll durch eine Polizeikugel tödlich getroffen worden sein.
Fantasievoller Protest
Zehntausende Demonstranten haben am Mittwoch in der größten Stadt Yangon friedlich gegen die Militärs demonstriert. Die Spiderman-Maske könnte auch gegen Tränengas schützen, welches die Sicherheitskräfte bereits eingesetzt haben.
Charmanter Auftritt mit uncharmanter Botschaft
Über 100 Frauen aus Yangon machten im Ballkleid klar, was sie von den Militärs halten: Verschwindet, und lasst Aung San Suu Kyi frei!
Breite Koalition
Von Anfang an hatten sich Studenten, Lehrer, Arbeiter und viele andere gesellschaftliche Gruppen den Protesten angeschlossen. Sie skandieren und singen: "Gebt den Menschen die Macht zurück!" Oder: "Demokratie zu bekommen ist unser Ziel!"
Auch Mönche unterstützen die Proteste
Unter den Demonstranten sind auch buddhistische Mönche. Der Sangha, die Gemeinschaft der Mönche, spielt seit jeher eine wichtige Rolle in dem stark buddhistisch geprägten Land.
Landesweite Proteste
Nicht nur in den großen urbanen Zentren Yangon und Mandalay kam es zu Demonstrationen. Auch in den Gebieten der ethnischen Minderheiten, wie hier im Shan-Staat erheben sich die Menschen.
Zustimmung von den Balkonen
Die Demonstranten erhalten Applaus und werden mit Wasser und Essen von Menschen unterstützt, die nicht aktiv demonstrieren.
Führung der NLD verhaftet
Die Demonstranten fordern die Freilassung von Aung San Suu Kyi sowie anderer hochrangiger Politiker der De-facto-Regierungspartei Nationale Liga für Demokratie. Das Militär geht auch zehn Tage nach dem Putsch gegen NLD-Mitglieder vor und brach in deren Hauptquartier in Yangon ein.
Unterstützer der Militärregierung
Vereinzelt kommt es im Land auch zu Kundgebungen von Unterstützern der Militärregierung und der Stellvertreter-Partei der Generäle, der USDP ("Unionspartei für Solidarität und Entwicklung").
Erinnerungen an Putsch von 1988
Bei den aktuellen Protesten sind die Erinnerungen an den Putsch von 1988 stets gegenwärtig. Damals brach die staatliche Ordnung zusammen. Das Militär stellte diese mit großer Härte wieder her. Mehrere tausend Menschen starben, Zehntausende wurden verhaftet, viele Studenten und Aktivisten flohen ins Ausland.
Wasserwerfer in Naypiytaw
In der Hauptstadt Naypiyataw, die von den Militärs weit abgelegen im Zentrum des Landes 2005 neu eröffnet wurde, setzten die Sicherheitskräfte Wasserwerfer gegen Demonstranten ein.
Angespannte Lage
In Myawaddy, einer Stadt im südöstlichen Kayin-Staat, drohte die Gewalt am Sonntagabend zu eskalieren. Die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein.
Blumen für die Sicherheitskräfte
Am Montagabend erklärte das Militär, dass das Volk "gesetzlose Unruhestifter" nicht dulde und diese entfernt werden müssten. Die Demonstranten reagierten auf die Drohung, indem sie Polizisten Blumen überreichten.