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Krankenhäuser in Aleppo unter Bombardement

24. Juli 2016

Bei Luftangriffen in der belagerten syrischen Stadt Aleppo sind vier Feldkrankenhäuser getroffen worden, darunter eine Kinderklinik. Das berichten Aktivisten.

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Angriffe auf Aleppo (Foto: picture-alliance/AA)
Bild: picture-alliance/AA/B. El Halebi

Drei medizinische Einrichtungen in den von Rebellen kontrollierten östlichen Teilen der Stadt seien von der syrischen Luftwaffe bombardiert worden und eine westlich der Stadt gelegene Krankenstation, berichtet die oppositionsnahe syrische Beobachtungestelle für Menschenrechte.

Auch eine Blutbank wurde bei den Angriffen getroffen, wie der Verein Unabhängiger Ärzte (IDA) mitteilte. IDA ist ein Zusammenschluss syrischer Ärzte, die Kliniken in der Provinz Aleppo betreiben. Ein Neugeborenes wurde demnach in einem der Lazarette getötet. Es war der zweite Angriff auf die Klinik binnen neun Stunden.

Laut IDA werden die vier Feldkrankenhäuser "wegen der eskalierenden Serie von Luftangriffen auf Gesundheitseinrichtungen in Aleppo durch syrische und russische Kampfflugzeuge" nicht wieder in Betrieb gehen. Nach Angaben des IDA sind in den östlichen Stadtteilen nur noch fünf Krankenstationen in Betrieb. Die humanitäre Lage der Bevölkerung in den Rebellengebieten von Aleppo spitze sich damit weiter zu.

WHO: gefährlichster Ort für Mediziner weltweit

In den vergangenen Monaten wurden im belagerten Osten Aleppos wiederholt Kliniken von Luftangriffen getroffen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Syrien weltweit der gefährlichste Arbeitsplatz für medizinisches Personal. Allein 2015 gab es laut WHO in Syrien 135 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen und ihre Mitarbeiter. Insgesamt wurden nach UN-Angaben seit Beginn des Syrien-Konflikts mehr als 700 Ärzte und Krankenpfleger getötet. Einige Landesteile sind mittlerweile von jeglicher medizinischen Versorgung abgeschnitten.

Die Regierungstruppen hatten Anfang Juli ihre jüngste Offensive auf Aleppo gestartet. Die zweitgrößte Stadt Syriens ist seit Beginn des Bürgerkrieges heftig umkämpft und seit Mitte 2012 geteilt: Der Westen wird von der Regierung gehalten, der Osten von Aufständischen.

Die Vereinten Nationen planen im August eine neue Syrien-Konferenz in Genf, um dem Blutvergießen in Syrien ein Ende zu machen. Der letzte Anlauf zu Friedensgesprächen zwischen syrischer Regierung und Opposition sowie den Regionalmächten war erfolglos abgebrochen worden.

qu/fab (afp, rtr, AP)