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Krankheiten aus dem Wasser

Anja Schaub24. Juli 2015

Bestimmte Krankheiten werden durch verunreinigtes Wasser übertragen. Welche das sind, von welchen die größte Gefahr ausgeht, wie man sich schützen kann oder im Krankheitsfall behandelt werden muss, das lesen Sie hier.

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Erreger der Cholera (Foto: picture alliance).
So sehen die Erreger der Cholera unter dem Mikroskop ausBild: picture-alliance/Dr.Gary Gaugler/OKAPIA

Cholera

Cholera ist eine Infektionskrankheit des Dünndarms, die durch das Bakterium "Vibrio cholerae" ausgelöst wird. Die Menschen in den betroffenen Gebieten stecken sich über verunreinigtes Trinkwasser oder infizierte Nahrung an. Cholera-Erkrankte leiden unter extremem Durchfall und starkem Erbrechen. Dadurch verliert der Körper schnell an Flüssigkeit und trocknet aus. Elektrolyte - wie Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium - schwinden. Diese Stoffe sind jedoch enorm wichtig für die Funktion der Zellen.

Um die Krankheit zu behandeln, müssen Flüssigkeit, Zucker und Salze im Körper ausreichend ersetzt werden. In den meisten Fällen wird die Behandlung intravenös vorgenommen, um den entzündeten Magen-Darm-Trakt nicht zusätzlich zu belasten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt zudem eine Salz- und Glucoselösung in Wasser, die oral eingenommen wird.

Cholera tritt vor allem in armen Ländern und Regionen auf, in denen Trinkwasser- und Abwassersysteme nicht voneinander getrennt sind. Choleraerreger entwickeln sich dort im verunreinigten Trinkwasser. Unter unhygienischen Bedingungen breitet sich die Krankheit schnell aus. Die Inkubationszeit ist sehr kurz, sie beträgt nur zwischen drei und sechs Tagen.

Typhus

Typhus ist eine Infektionskrankheit, die durch starkes Fieber, Bauchschmerzen und Darmverstopfung gekennzeichnet ist. Die hohe Körpertemperatur führt zudem zu einem verlangsamten Herzschlag. Der Erreger ist das Typhusbakterium "Salmonella enterica", das sich von Mensch zu Mensch - meist über den infizierten Stuhl - überträgt. Die Gefahr einer Ansteckung ist dann besonders groß, wenn Fäkalien in das Wasser gelangen und damit das Trinkwasser bei unzureichenden Hygienebedingungen verunreinigen.

Impfschutz als Gesundheitsvorsorge Hepatitis A Polio und Typhus (Foto: picture alliance/dpa).
Gegen Thypus kann man sich impfen lassen. Die Schutzwirkung hält bis zu drei Jahre.Bild: picture-alliance/dpa

Die Inkubationszeit beträgt meist zwei Wochen. Wenn viele Erreger aufgenommen werden, auch nur eine Woche. Typhuskranke fühlen sich zunächst müde, leiden an Kopfschmerzen und Verstopfung. Das Fieber steigt im Krankheitsverlauf an, bis es nach etwa acht Tagen bis 41 Grad erreicht. Dieses hohe Fieber kann über Wochen andauern. Hinzu kommen oftmals Bewusstseinsstörungen, Milzschwellung und ein rötlich-fleckförmiger Hautausschlag am Oberkörper. Typisch ist auch die so genannte Typhuszunge. Die Zunge ist dabei grau-weiß belegt und zeigt an den Rändern und der Spitze Reizungen. Ärzte behandeln eine Typhusinfektion mit Antibiotika. Bleibt die Krankheit unbehandelt, kann sie tödlich verlaufen.

Leptospirose

Die Leptospirose ist ein bakterielles Fieber, das durch den Krankheitserreger der Gattung "Leptospira" verursacht wird. Die Bakterien vermehren sich in warmblütigen Tieren - insbesondere in Ratten, Mäusen, Schweinen, Hunden, Katzen, Pferden, Schafen, Ziegen und Rindern. Die Tiere scheiden das Bakterium mit dem Urin aus, wobei es in den Boden und in das Wasser gelangt. Der Mensch infiziert sich dann durch den Kontakt mit infiziertem Boden oder Wasser über kleine Hautverletzungen. Auch über gesunde Schleimhäute kann das Bakterium in den Körper gelangen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet nicht statt.

Ratte (Foto: CC/BY/äquinotikum).
Leptospiren sind schraubenförmige Bakterien, die mit dem Urin infizierter Tiere - vor allem von Nagetieren - in die Umwelt gelangenBild: CC/BY/äquinoktium

Nach der Ansteckung kann es ein bis zwei Wochen - manchmal auch bis zu 26 Tagen dauern - bis sich die Symptome zeigen. In den meisten Fällen verläuft die Leptospirose ähnlich einer Grippe. Der Patient leidet an Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen. Dazu können eine Bindehautentzündung sowie Waden- und Schienbeinschmerzen kommen. Dieser Krankheitszustand dauert etwa drei bis sieben Tage. Danach folgen zwei bis drei Tage, in denen es dem Patienten besser geht, bevor eine zweite fieberhafte Phase beginnt.

Der Betroffene erhält zur Behandlung Penicillin. Dieses ist aber nur in den ersten fünf Tagen der Erkrankung wirksam. In der zweiten Krankheitsphase hilft Antibiotika nicht mehr, da es sich dann um eine Immunreaktion handelt. Es können nur noch die Symptome, wie der Flüssigkeitsverlust und das Fieber, behandelt werden.