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Politik

Krawalle in Istanbul zum 1. Mai

1. Mai 2017

Bei Protesten in der türkischen Metropole Istanbul ist es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. In Belgien wurden die Maikundgebungen von einem Messerangriff überschattet.

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Türkei 1. Mai in Istanbul
Bild: picture-alliance/abaca/A. Celiktas

Im Istanbuler Stadtteil Mecidiyeköy ging die türkische Polizei mit Tränengas gegen Demonstranten vor, die zum zentralen Taksim-Platz marschieren wollten. Die Protestierenden entrollten ein Banner mit der Aufschrift "Lang lebe der 1. Mai. Nein zum Diktator." Wie auch in den Jahren zuvor hatten die Behörden Kundgebungen zum 1. Mai auf dem Taksim-Platz verboten, lediglich regierungsnahe Gewerkschaften durften eine kurze Erklärung abgeben.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu waren rund 30.000 Polizisten mit Wasserwerfern und Bussen für den Transport von Gefangenen vor Ort. Den Behörden zufolge wurden 207 Personen festgenommen, außerdem seien Handgranaten, Brandsätze und Feuerwerkskörper beschlagnahmt worden.

Messerangriff in Belgien

Bei einer Mai-Kundgebung im belgischen Lüttich wurde der Parlamentsabgeordnete Raoul Hedebouw Opfer einer Messerattacke. Der Sozialist erlitt eine Stichverletzung am Bein, hielt aber kurz darauf trotzdem seine Rede. Wie die Nachrichtenagentur Belga meldete, wurde der zwischen 40 und 50 Jahre alte Angreifer festgenommen.

Neben dem Messer hatte er Tränengas dabei, hieß es weiter. Bei der Festnahme soll er Hedebouw als Idioten bezeichnet haben. Sein Motiv ist noch unklar. Der liberal-konservative Ministerpräsident Charles Michel reagierte entsetzt. "Wir verurteilen alle Formen der Gewalt und wünschen ihm gute Besserung", erklärte Michel nach Angaben von Belga.

Frankreich 1. Mai Ausschreitungen in Paris
Kurz nach dem Beginn eines von einem Gewerkschaftsbund angeführten Marsches kam es in Paris zu KrawallenBild: Reuters/G. Fuentes

Gewalt auch in Paris

In Paris wurden am Rande einer Mai-Demonstration gegen Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen mehrere Polizisten verletzt. Innenminister Matthias Fekl teilte mit, die Beamten seien von "mehreren Dutzend" Demonstranten mit "zahlreichen Mollotow-Cocktails" attackiert worden. Einer der Beamten habe schwere Verbrennungen im Gesicht erlitten, ein anderer sei schwer an der Hand verletzt worden. Fekl verurteilte die Gewalt und rief zur Ruhe auf.

In Moskau gingen nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax fast 1,5 Millionen Menschen auf die Straße - deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Demnach hatten 2016 und 2015 jeweils nur 100.000 Menschen an der Moskauer Mai-Kundgebung teilgenommen. Die Demonstranten kamen auf dem Roten Platz vor dem Kreml zusammen. Den Behörden zufolge beteiligten sich landesweit rund 2,6 Millionen Menschen an den Protesten.

Rallies on May Day in Moskau
Viele Russen nahmen die Mai-Kundgebung zum Anlass, ihre Unzufriedenheit mit der Regierung zu bekundenBild: picture alliance/dpa/A.Korotayev

hk/uh (dpa, afp, rtr)