Kreuzfahrtschiff beschädigt Korallenriff
14. März 2017Das Unglück ereignete sich vor der winzigen Insel Kri, wo das Schiff "Caledonian Sky" mit 102 Passagieren und 79 Besatzungsmitgliedern auf einer Vogelbeobachtungstour war. Bei Niedrigwasser lief das Schiff auf das Riff auf. Meeresforscher der Universität von Papua begutachteten die Schäden und erklärten am Dienstag, 13.500 Quadratmeter des Riffs seien durch den Vorfall beschädigt worden. Laut dem Leiter des Forschungsteams, Ricado Tapilatu, könnte die Wiederherstellung des Riffs umgerechnet bis zu 15 Millionen Euro kosten. Der Leiter des Tourismusbüros von Raja Ampat, Yusdi Lamatenggo, bestätigte den Vorfall vom 4. März.
Die Organistation Conservation International erklärte, das Schiff sei in ein Gebiet gefahren, in das es wegen der einzigartigen Riffe nicht hätte vordringen dürfen. Victor Nikijuluw vom indonesischen Ableger der Organisation bezeichnete die Schäden als "sehr, sehr schweren Verlust". "Selbst wenn sie (die Riffe) nachwachsen, werden sie nicht mehr so unberührt sein wie zuvor", sagte er.
Ein Schlepper musste das Schiff befreien, was nach Angaben indonesischer Rettungskräfte erst nach mehreren Anläufen gelang. Die britische Reederei Noble Caledonia, der das unter der Flagge der Bahamas fahrende Schiff gehört, erklärte gegenüber der Zeitung "Jakarta Post", sie fühle sich dem Umweltschutz verpflichtet und bedaure den am Riff entstandenen Schaden. Die indonesische Regierung erklärte, sie prüfe die Forderung von Schadenersatz.
In der an der Grenze zwischen dem Indischen und dem Pazifischen Ozean gelegenen Region Raja Ampat im Osten Indonesiens liegen hunderte kleine Inseln. Der bei Tauchern beliebte Archipel gilt als eines der artenreichsten Ökosysteme der Welt - nach einem Bericht der Organisation Conservation International von 2002 leben dort fast 1400 Fischarten und mehr als 600 Korallenarten.
is/ks (afp)