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Krieg und Frieden in Kolumbien

3. Dezember 2012

Die Armee tötet 20 FARC-Kämpfer - die Guerilla räumt ein, noch Gefangene zu haben: Regierung und Rebellen verhandeln zwar über eine Beilegung ihres Konflikts, doch bis zu einem wirklichen Frieden ist es noch weit.

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Ein kolumbianischer Soldat beim Einsatz gegen FARC-Rebellen (Foto: dapd)
Bild: dapd

Bei einem Einsatz des kolumbianischen Militärs sind dessen Angaben zufolge mindestens 20 Mitglieder der FARC-Guerilla getötet worden. Wie ein ranghoher Armeevertreter mitteilte, zielte der Beschuss auf ein Camp der Rebellen-Gruppe in Los Arrayanes, einer ländlichen Gegend in der Provinz Nariño an der Grenze zu Ecuador.

Die FARC räumten ihrerseits ein, noch immer Gefangene in ihrer Gewalt zu haben. "Ja, wir haben Kriegsgefangene und wir werden sie übergeben", sagte die Vertreterin der Guerilla bei den Friedensverhandlungen mit der kolumbianischen Regierung in Havanna, Sandra Ramírez.

Sandra Ramirez, Mitglied der FARC-Delegation bei den Friedensverhandlungen (Foto:AFP/GettyImages)
Gehört zur FARC-Delegation bei den Gesprächen: Sandra RamirezBild: AFP/GettyImages

In einem Interview mit der kubanischen Zeitung "Juventud Rebelde" bekräftigte sie die Absicht, die Gefangenen im Austausch gegen FARC-Kämpfer in den staatlichen Gefängnissen zu übergeben. Davon dürfte es nach Einschätzung von Ramírez ungefähr 700 geben. Zur Zahl der von den FARC gefangen gehaltenen Menschen machte sie hingegen keine Angaben. Noch im September hatte die Guerilla-Organisation erklärt, keine Gefangenen oder entführten Personen mehr in ihrer Gewalt zu haben.

Santos: Verhandlungen bis November 2013

Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos setzte unterdessen eine Frist für den Abschluss der Friedensgespräche mit den Rebellen. Die Verhandlungen sollten spätestens im November 2013 abgeschlossen sein, sagte Santos. Sollten die FARC den bewaffneten Kampf aufgeben und sich künftig friedlich engagieren, werde die Regierung alle notwendigen Garantien abgeben.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos (Foto: dapd)
Präsident Juan Manuel SantosBild: dapd

Regierung und Rebellen hatten Mitte November zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder Friedensgespräche aufgenommen. Ziel ist, den seit fast 50 Jahren andauernden Bürgerkrieg zwischen Guerilla, Armee und rechtsextremen Paramilitärs in Kolumbien zu beenden. Die nächste Runde beginnt am 5. Dezember in Havanna. In dem Konflikt wurden Schätzungen zufolge bislang 600.000 Menschen getötet. Nach UN-Angaben wurden zudem vier Millionen Menschen vertrieben. Drei vorherige Versuche, Frieden zu schließen, waren gescheitert.

sti/uh (afp, dpa, epd)