Kritik an der arabischen US-Politik
5. Juli 2010"Ich bin nach Kairo gekommen um einen Neuanfang in den Beziehungen zwischen den USA und den Muslimen in aller Welt zu suchen", so US-Präsident Barack Obama bei seiner viel gelobten Rede in der ägyptische Hauptstadt im Juni 2009. "Gegenseitiges Interesse und gegenseitiger Respekt" sollten die Grundlage dieser neuen Beziehungen sein, so Obama damals. Dabei appellierte er aber auch an die Achtung der Menschenrechte. Ein Jahr später kritisieren arabische Menschenrechtler in der US-Hauptstadt, dass den Worten keine Taten gefolgt seien. Sie waren einer Einladung der Heinrich Böll- und der Carnegie-Friedensstiftung gefolgt.
Juden in den USA setzen auf Obama
Den Muslimen hatte Obama einen Neubeginn der Beziehungen zu den USA in Aussicht gestellt - und gleichzeitig kamen seit Amtsantritt des neuen US-Präsidenten erstmals kritische Töne zur Politik der israelischen Regierung aus dem Weißen Haus. Die USA als traditionelle Schutzmacht des jüdischen Staates stehen nicht mehr bedingungslos an der Seite Israels. Das wird auch der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu wieder zu hören bekommen, wenn er am Dienstag in Washington von Obama empfangen wird.
Die Gespräche werden von der jüdischen Minderheit in den USA mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. In den Vereinigten Staaten leben mehr Juden als in irgendeinem anderen Staat auf der Welt, sogar mehr als in Israel. Die meisten von ihnen wählten 2008 Barack Obama zum neuen US-Präsidenten. Wir haben eine jüdische Familie in Virginia besucht und mit ihnen über ihre Erwartungen und Hoffnungen auf Frieden im Nahen Osten gesprochen.
Redaktion/Moderation: Mirjam Gehrke