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Kuba will seine Ärzte zurück

5. September 2015

Immer wieder tauchen kubanische Ärzte bei Auslandseinsätzen unter. Jetzt verspricht die Regierung in Havanna den "Deserteuren" Straffreiheit, denn auf der Insel fehlen immer mehr Fachkräfte.

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Untersuchung in einem Krankenhaus in Havanna (Foto: AFP)
Untersuchung in einem Krankenhaus in HavannaBild: Getty Images/AFP

Rund 25.000 Ärzte und ebenso viele Pfleger arbeiten zurzeit in 68 Ländern. Für die Leistungen erhält Kuba jährlich rund neun Millionen Euro, vor allem aus Brasilien und Venezuela. Die Auslandseinsätze seiner Ärzte sind für die kubanische Führung eine der Haupteinnahmequellen für Devisen, doch sie bergen auch Risiken. Immer wieder setzen sich Kubaner bei ihren Einsätzen ab und kehren nicht in die alte Heimat zurück. So sollen allein in den vergangenen Wochen rund 100 Ärzte von Kolumbien aus versucht haben, in die USA einzureisen.

Früher wäre es den sogenannten Deserteuren oft zehn Jahre lang oder sogar lebenslang verboten gewesen, nach Kuba zurückzukehren, doch das kubanische Gesundheitssystem droht, ohne die notwendigen Fachkräfte, auszubluten. Die Regierung bietet Abtrünningen deshalb ab sofort eine Amnestie an. Ärzte können aus dem Ausland ohne Strafe zurückkehren und ihre alten Positionen zu den gleichen Bedingungen wieder einnehmen, erklärte das Gesundheitsministerium.

djo/pab (afp)