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Politik

Altstadt von Al-Rakka vom IS befreit?

1. September 2017

Ein von den USA unterstütztes Kurden-Bündnis hat nach eigenen Angaben die Altstadt der nordsyrischen IS-Hochburg Al-Rakka in Syrien eingenommen. Zehntausende Zivilisten sind immer noch in akuter Lebensgefahr.

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Syrien Kämpfe um Rakka
Die kurdisch-arabischen Einheiten der SDF-Miliz hatten ihre Offensive zur Befreiung Al-Rakkas im Juni gestartetBild: Reuters/Z. Bensemra

Wie ein Sprecher der Allianz mitteilte, konnte "nach Kämpfen mit dem IS die Kontrolle der gesamten Altstadt" von Al-Rakka übernommen werden. Die Kämpfer der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), die von den USA unterstützt werden, hätten damit rund 65 Prozent der Stadt unter Kontrolle gebracht. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Al-Rakka gilt als Hauptstadt der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien. Die SDF hatten ihren Sturm auf die Stadt im Norden des Bürgerkriegslandes Anfang Juni begonnen. Angeführt wird das Bündnis von der Kurden-Miliz YPG. Die internationale Anti-IS-Koalition unterstützt die Offensive aus der Luft.

8. Bildergalerie Syrien Kriegsreportage aus der Todesfalle Rakka
Scharfschützen der Syrischen Demokratischen Kräfte dringen auf einstiges IS-Territorium vorBild: picture-alliance/dpa/M. Umnaber

In mehreren Stadtbezirken gehen die Kämpfe weiter

Nach dem Fall der irakischen Stadt Mossul ist Al-Rakka die letzte große Stadt unter IS-Kontrolle. Wie der SDF-Sprecher weiter mitteilte, stehen die kurdisch-arabischen Einheiten nun ganz in der Nähe des IS-Hauptquartiers. Mehrere Stadtteilte seien noch unter IS-Kontrolle. Dort gingen die Kämpfe weiter. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind rund 20.000 Zivilisten eingeschlossen. Sie litten unter akutem Mangel an Lebensmitteln.

Die SDF-Kämpfer waren wegen des erbitterten Widerstands der IS-Extremisten in den vergangenen Monaten nur langsam vorgerückt. Zehntausende Zivilisten waren vor den Kämpfe aus der Stadt geflüchtet. Immer wieder gab es auch Berichte, dass viele Zivilisten bei Luftangriffen der US-geführten Anti-IS-Koalition getötet wurden. Die UN warfen dem IS vor, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

IS auf dem Rückzug

Der IS hat in den vergangenen Monaten die größten Teile seines einstigen Herrschaftsgebietes in Syrien und dem Irak verloren. Im Zentrum Syriens erzielten Regierungskräfte mehrere Erfolge und rückten weiter auf die IS-Bastion Dair as-Saur im Osten des Bürgerkriegslandes vor. Im Nachbarland Irak erklärte Regierungschef Haidar al-Abadi am Donnerstag die Stadt Tal Afar für vollständig befreit.

uh/jj (dpa, afp)