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Kurden in Kobane behaupten sich gegen IS

17. Oktober 2014

Einen Monat nach Beginn der Gefechte um Kobane ist der Ausgang der Schlacht im Norden Syriens völlig offen - trotz jüngster Erfolge ihrer Verteidiger. Deutschland will weiter nur Waffen an Kämpfer im Nordirak liefern.

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Blick auf Kobane (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Kai Pfaffenbach

Ein Sprecher der kurdischen Kämpfer in Kobane berichtete per Telefon aus dem belagerten Ort, die von den USA angeführte internationale Militärallianz habe die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) mit Luftschlägen "in den vergangenen Tagen effektiver bekämpft". Nach Angaben der Syrischen Beoachtungsstelle für Menschenrechte konnten am Boden die sogenannten Volksschutzeinheiten (YPG) weitere Straßen Kobanes zurückerobern. Weniger als ein Drittel Kobanes soll sich noch unter Kontrolle des IS befinden, vor einer Woche war von etwa 40 Prozent die Rede.

In Kobane tobten weiter heftige Gefechte, berichteten Informanten. Die Gefahr, dass der Ort an der türkischen Grenze in die Hände der Extremistenmiliz fallen könnte, sei nicht gebannt, warnte das US-Verteidigungsministerium. Durch die Luftangriffe könnten die Islamisten ihre Kämpfer aber nicht mehr beliebig verschieben.

USA intensivieren Kontakte

Das US-Außenministerium führte derweil erstmals direkte Gespräche mit der größten syrischen Kurdenpartei, der Partei der Demokratischen Union (PYD). Außenamtssprecherin Jen Psaki sagte, ein Vertreter des State Department habe sich am vergangenen Wochenende "außerhalb der Region" mit PYD-Vertretern getroffen. Bisher hatte es lediglich indirekte Gespräche über Mittelsleute gegeben.

Die PYD unterhält enge Kontakte zu der in der Türkei verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die Washington, Ankara und die EU als Terrororganisation einstufen. Der bewaffnete Arm der PYD sind die Volksschutzeinheiten (YPG), die bei der Verteidigung Kobanes eine entscheidende Rolle spielen.

"Frage stellt sich nicht"

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier schloss Waffenlieferungen an die PKK im Kampf gegen den IS abermals aus. Die Frage stelle sich nicht, solange die PKK der Türkei mit neuer Gewalt drohe, erklärte Steinmeier am Donnerstagabend in einem Interview über den Kurznachrichtendienst Twitter. Bislang liefert Deutschland lediglich den kurdischen Peschmerga-Kämpfern im Nordirak Waffen, um den Vormarsch der dortigen IS-Kämpfer zu stoppen.

wa/re (afp, dpa, rtr)