Kurioses Remis zwischen Düsseldorf und Hertha BSC
28. Februar 2020Matheus Cunha sieht Gelb. Der Brasilianer, der erst in der Winterpause zu Hertha BSC kam, hatte sich kurz zuvor zu vehement beschwert. Das an sich ist in dieser Situation schon bemerkenswert. Denn viele seiner Teamkollegen waren zu diesem Zeitpunkt, eine gute Stunde Spielzeit war abgelaufen, schon in Lethargie verfallen. Zu desolat war ihr Start. Schon nach zehn Minuten lagen die Berliner gegen die Gastgeber aus Düsseldorf mit zwei Treffern zurück. Zur Pause gar mit 0:3. Kenan Karaman (6., 45.+1) und Erik Thommy (9.) hatten die Schwäche der Berliner Abwehr mit Leichtigkeit offen gelegt. Böse Erinnerungen an das Debakel gegen Köln in der vergangenen Woche gingen durch die Köpfe, die höchst unruhige Woche im Klub schien Spuren hinterlassen zu haben. Doch Cunha will tatsächlich noch etwas reißen.
Cunha reißt Teamkollegen mit
Kurz nach seiner Verwarnung kommt ihm das Glück gleich doppelt zu Hilfe. Erste Hoffnung bringt ein kurioses Eigentor. Statt eine Hereingabe mit dem Fuß zu klären, wie es der Fortune Erik Thommy im Sinn hat, bugsiert er ihn unglücklich per Hand ins eigene Tor (62. Minute). Kaum ist wieder angestoßen, gelingt Cunha, nach einem sehenswerten Angriff, der Anschlusstreffer (64.) - wieder mit Glück, sein Schuss wird unhaltbar abgefälscht. Die Rollen sind nun vertauscht: Von Cunha angetrieben wittern die Berliner Morgenluft, Düsseldorf kann seine Lethargie nicht ablegen. Schließlich bringt ein verwandelter Foul-Elfmeter durch Krzysztof Piatek das 3:3 (3:0). Es ist der Endstand. Ein Punktgewinn für die Berliner, die den Vorsprung auf Düsseldorf und den Relegationsrang weiter bei sechs Punkten halten.
Es hätten aber durchaus noch zwei Zähler mehr sein können. Denn Cunha hatte kurz vor dem Schlusspfiff tatsächlich noch den Siegtreffer auf dem Fuß. Frei vor dem Tor überwandt er Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier. Sein Schuss klatschte aber an den linken Pfosten. Das Glück war für ihn und seine Hertha an diesem Abend schon aufgebraucht. Teamkollege Per Skjelbred richtete seinen Dank nach der Partie am DAZN-Mikro deshalb auch ausdrücklich an höhere Mächte: "Danke an alle Götter da oben und die Unterstützung von den Fans, dass wir hier das noch gedreht haben. Wir hätten das Spiel hier fast noch gewinnen können. Das ist ein sehr wichtiger Punkt."