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Kursrutsch durch "negative Gefühle"

25. Dezember 2018

Nach dem erneuten Ausverkauf an der Wall Street ist auch der japanische Aktienmarkt massiv unter Druck geraten. Der Nikkei-Index rauschte ganze fünf Prozent in die Tiefe - und damit weit unter die 20.000-Punkte-Marke.

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Börsenkurse auf Anzeigetafel in Japan
Bild: picture-alliance/AP Photo/The Yomiuri Shimbun

An der Börse in Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei am Dienstag bei 19.155 Punkten - das waren 1010 Zähler (5,01 Prozent) weniger als am vorangegangenen Handelstag. Zwischenzeitlich war der japanische Leitindex sogar bis auf 19.117 Punkte abgesackt - der tiefste Stand seit 20 Monaten. 

"Negative Gefühle sind an die Stelle von Logik getreten", sagte Takashi Hiroki, Chefstratege beim Finanzunternehmen Monex Securities in Tokio. "Ein Drittel der Verkäufe wird von Panik ausgelöst, ein weiteres Drittel durch Verlustbegrenzungen und das verbliebene Drittel durch Spekulanten, die versuchen, aus der Marktschwäche Profit zu ziehen." Die Entwicklung sei vor allem auf die Schwäche des US-Marktes zurückzuführen.

Schwarzer Dezember

An der Wall Street hatte der Dow-Jones-Index am Montag weitere knapp drei Prozent auf 21.792 Punkte nachgegeben. Der US-Börse droht damit weiter der schwärzeste Dezember seit 1931 in Zeiten der damaligen Weltwirtschaftskrise. Seit Anfang Oktober dieses Jahres hat der Dow bereits rund 18 Prozent verloren, die Technologiebörse Nasdaq seit Ende August sogar knapp 25 Prozent.

Steven Mnunchin
Verunsicherte die Märkte: Steven MnunchinBild: Reuters/J. P. Christo

Marktteilnehmer berichteten aus New York über ein für Heiligabend ungewöhnlich schwankungs- und volumenreiches Geschäft. US-Finanzminister Steven Mnuchin hatte zuvor noch versucht, die Märkte zu beruhigen. Präsident Donald Trump habe nicht die Absicht, Notenbankchef Jerome Powell zu entlassen, versicherte Mnuchin als Reaktion auf entsprechende Berichte. Er habe zudem mit den Chefs der sechs größten US-Banken telefoniert, die ihm erklärt hätten, dass sie über ausreichend Liquidität verfügten. Letzteres habe am Markt - entgegen der Absicht des Ministers - die Unruhe noch verstärkt, sagten Händler.

"Golfer, der nicht punkten kann"

Trump selbst hatte mit erneuter Kritik an der Notenbank für negative Stimmung gesorgt. "Das einzige Problem, das unsere Wirtschaft hat, ist die Fed", twitterte der Präsident. Die Notenbank sei wie ein "schlagkräftiger Golfer, der nicht punkten kann, weil er kein Gefühl hat - er kann nicht einlochen!". Auch der teilweise Stillstand der Regierungsgeschäfte in den USA belastete die Märkte. Der "Shutdown" könnte sich nach Einschätzung des Weißen Hauses bis ins neue Jahr hinziehen, was sich negativ auf die ohnehin schon eingetrübten Konjunkturerwartungen auswirken dürfte.

wa/sti (rtr, dpa, afp)