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Kursverluste an den Börsen

11. Oktober 2018

Äußerungen von US-Präsident Trump, aber auch die Warnungen des IWF vor einer globalen Konjunkturabschwächung belasteten am Donnerstag die Aktienmärkte weltweit.

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Deutschland 20 Jahre Xetra-Handel an der Frankfurter Börse
Bild: imago/Xinhua

Die Angst vor steigenden Zinsen und einer schwächeren Konjunktur hat den deutschen Aktienmarkt auch am Donnerstag belastet. Am Tag nach dem größten Kursrutsch seit mehreren Monaten büßte der Dax weitere 1,48 Prozent auf 11 539,35 Punkte ein.

Damit konnte der Leitindex seine Verluste nur leicht eingrenzen. Im Tagestief hatte er 1,7 Prozent eingebüßt und war auf den tiefsten
Stand seit Anfang Februar 2017 gesackt.

Martin Utschneider vom Bankhaus Donner & Reuschel sieht den Dax inzwischen im "Crash-Modus". Als Grund für die Talfahrt verweisen die Postbank-Exerten auf den Mix aus Handelsstreit, Sorgen um den Brexit, Italien und die Weltkonjunktur sowie die zunehmend stärker steigenden Zinsen. 

Analysten taxieren das Abwärtsrisiko für den Dax nun auf 1700 bis 1800 Punkte, womit die Marke von 10.000 Zählern wieder in den Blick rücken würde.

Zuvor war der Nikkei-Index der 225 wertvollsten japanischen Unternehmen am Donnerstag um fast vier Prozent abgesackt. An der Börse im chinesischen Shanghai gaben die Kurse um knapp fünf Prozent nach.

Turbulenzen an der Wall Street

Die Wall Street hatte am Mittwoch einen der schlechtesten Tage dieses Jahres erlebt. Der Index Dow Jones gab um 3,15 Prozent nach und sank auf 25.598,74 Punkte, nachdem er erst vor acht Tagen ein neues Allzeithoch erreicht hatte. Der Technologie-Index Nasdaq fiel sogar um 4,08 Prozent; das war das größte Minus seit mehr als zwei Jahren.

"Es bleibt abzuwarten, ob der sich zuspitzende Aktieneinbruch eine gesunde Korrektur oder die Spitze des Eisbergs ist", stellten die Analysten der Commerzbank fest. Auslöser der jüngsten Kursverluste sind neben den Warnungen des IWF die anziehenden US-Zinsen.

"Dem Markt und US-Präsident Donald Trump ist die US-Notenbank Fed zu schnell unterwegs mit ihren Zinsanhebungen", fasste Marktanalyst Jochen Stanzl vom Brokerhaus CMC Markets zusammen. Trump verstärkte seine Kritik an der Fed am Mittwoch auf einer Wahlkampfveranstaltung. "Ich denke, die Fed ist verrückt geworden", sagte er. "Für einen Präsidenten ist es äußert ungewöhnlich, die Zentralbank so offen zu kritisieren", sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. Das verunsichere Anleger.

"Anlass, sich um die Verfassung der Märkte Sorgen zu machen, gab es zuletzt zuhauf", sagte Christian Schmidt von der Landesbank Helaba. Der Analyst verwies erneut auf den Handelsstreit zwischen den USA und China, die Staatsverschuldung Italiens und vor allem auf die steigenden Zinsen. 

ul/zdh/bea (dpa, rtr, afp)