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Kämpfer gegen Kinderarbeit

Gui Hao10. Dezember 2014

Kailash Satyarthi ist einer der beiden Friedensnobelpreisträger 2014. Der indische Kinderrechtsaktivist kämpft gegen die in seiner Heimat immer noch weit verbreitete Kinderarbeit.

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Kailash Satyarthi (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images/C. Khanna

"Eine große Ehre und Anerkennung für die Stimmen von Hunderten Millionen von Kindern, die vernachlässigt oder ignoriert wurden." Das sagte Kailash Satyarthi im Interview mit der Deutschen Welle nach seiner Wahl zum Friedensnobelpreisträger 2014. Er wolle den Kindern helfen, denen die Kindheit geraubt wird, so der 60-Jährige.

Satyarthi wurde in der zentralindischen Kleinstadt Vidisha geboren. Nach seinem Ingenieurstudium gab er seine Stelle als Hochschullehrer auf. 1980 gründete er die Organisation "Rettet die Kindheit" (Save the Childhood Movement), um gegen Kindersklaverei, Kinderhandel und Kinderarbeit anzugehen. Aus Tausenden indischen Fabriken und Privathäusern hat seine Organisation nach eigenen Angaben Jungen und Mädchen befreit, die dort zur Arbeit gezwungen wurden; über 80.000 waren es in den vergangenen 30 Jahren.

"Kampf gegen das organisierte Verbrechen"

Im Geiste Mahatma Gandhis habe Kailash Satyarthi friedliche Proteste und Demonstrationen organisiert, um gegen die Ausbeutung von Kindern zu Felde zu ziehen, heißt es in der Begründung des Nobelpreiskomitees. Dabei habe er großen persönlichen Mut gezeigt. Außerdem habe Satyarthi zur Entwicklung von bedeutenden internationalen Konventionen zum Schutz von Kinderrechten beigetragen.

Mädchen im Steinbruch in Rajasthan (Foto: picture-alliance/dpa)
Arbeiterin im Steinbruch in Rajasthan - Alter: etwa acht JahreBild: picture-alliance/dpa

Nach Angaben der Kampagne "Aktiv gegen Kinderarbeit" zwingt die Armut ihrer Familien zwölf Prozent der indischen Kinder zwischen fünf und 14 Jahren zum Arbeiten: In der Landwirtschaft, als Hausmädchen und in der Industrie als billige Arbeitskräfte.

Es sind nicht nur gesellschaftliche Ursachen wie der wachsende Unterschied zwischen Arm und Reich in Indien, mit denen es Satyarthi bei seinem Kampf für Kinderrechte zu tun hat. Es sei ein Kampf gegen das organisierte Verbrechen, sagte er der Deutschen Welle. Er setze darauf, das Bewusstsein der Menschen zu schärfen und damit den Druck auf diejenigen zu erhöhen, die Kinder aus Profitgier ausbeuten. Ob der Nobelpreis sein Leben verändern wird? Satyarthi lacht: "Höchstens, dass ich mehr als vorher reisen muss."