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Politik

Käßmann tritt nicht an

12. Oktober 2016

Für einige Stunden hatte es so ausgesehen, als sei SPD-Chef Gabriel ein Coup gelungen. Dann kam das Dementi. Die evangelische Theologin will nicht Gauck-Nachfolgerin werden.

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Margot Käßmann vor einem Bild von Martin Luther
Margot Käßmann vor einem Bild von Martin LutherBild: picture-alliance/dpa

"Es ehrt mich, dass mein Name im Zusammenhang mit dem höchsten Amt im Staat genannt wird. Allerdings stehe ich für dieses Amt nicht zur Verfügung", teilte Margot Käßmann mit. Zu weiteren Fragen in diesem Zusammenhang wollte sich die evangelische Theologin nicht äußern.

Zeitungen: Gabriel will Käßmann

Zuvor war von Spekulationen berichtet worden, Käßmann könne gemeinsame rot-rot-grüne Kandidatin für das höchste Staatsamt werden. Laut Berichten in den Zeitungen der Funke Mediengruppe wollte SPD-Chef Sigmar Gabriel die 58-Jährige dafür gewinnen, bei der Wahl des Bundespräsidenten anzutreten.

Der Vizekanzler wolle daher in naher Zukunft ein weiteres Gespräch mit Käßmann führen, hieß es in den Berichten. Laut Funke Mediengruppe favorisiert Gabriel allerdings weiterhin einen Konsens mit CDU und CSU bei der Suche nach einem Kandidaten.

Rot-Rot-Grüne-Gespräche

Der Vorsitzende der Linken, Bernd Riexinger, bestätigte dass es Gespräche zwischen seiner Partei, der SPD und den Grünen über einen gemeinsamen Kandidaten gebe. Er habe mit Gabriel darüber telefoniert. Bei dem Gespräch habe auch der Name Käßmann eine Rolle gespielt. Riexinger äußert sich positiv über die Theologin. Der "Berliner Zeitung" sagte er: "Wir wollen eine Kandidatin oder einen Kandidaten, der weltoffen ist, für soziale Gerechtigkeit und eine friedliche Außenpolitik steht. Das würde zweifelsfrei auf Frau Käßmann zutreffen."

Der scheidende Bundespräsident Gauck
Der scheidende Bundespräsident Gauck Bild: picture-alliance/dpa

Die Bundesversammlung aus Bundestags- und Landtagsabgeordneten wird am 12. Februar 2017 über die Nachfolge von Bundespräsident Joachim Gauck entscheiden. Der 76-Jährige hat aus Altersgründen auf eine zweite Amtszeit verzichtet.

Käßmann wirbt derzeit als Botschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum 2017. Die Theologin war 2010 als Ratsvorsitzende der EKD und Hannoversche Landesbischöfin zurückgetreten. Sie zog damit die Konsequenz aus einer Alkoholfahrt am Steuer ihres Dienstwagens. Käßmann hatte wiederholt angekündigt, sich nach dem Reformationsjubiläum in den Ruhestand zurückziehen zu wollen.

wl/uh (dpa,rtr, epd)