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Politik

Lösung des Zypernkonflikts rückt näher

12. November 2016

Fünf Tage lang haben Vertreter der zyprischen Konfliktparteien über die Wiedervereinigung der Insel gesprochen - ohne konkrete Einigung. Dennoch scheint ein Ende der Teilung eine ernsthafte Option geworden zu sein.

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Grenze Nordzypern Zypern
Die innerzyprische Grenze verläuft mitten durch die Stadt NikosiaBild: Behrouz Mehri/AFP/Getty Images

Von einer Einigung will noch niemand sprechen, doch der zyprische Regierungssprecher Nicos Christodoulides erklärte, beide Konfliktparteien hätten zumindest ein gemeinsames Abkommen konkret ins Auge gefasst. Fast eine Woche lang verhandelten die zyprischen Volksgruppenführer im schweizerischen Mont Pélerin. Der griechische Zyprer Nikos Anastasiades auf der einen und der türkische Zyprer Mustafa Akinci auf der anderen Seite. Abgeschirmt von der Öffentlichkeit sprachen beide über Themen, die bislang niemand antasten wollte.

Zypern Mustafa Akinci & Nicos Anastasiades
Mustafa Akinci und Nikos Anastasiades (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/I. Hatzistavrou

Besonders umstritten ist die Grenzziehung zwischen dem türkisch-zyprischen Norden und dem griechisch-zyprischen Süden. Angestrebt wird ein föderaler Staat mit zwei politisch gleichberechtigten Bundesländern. In diesem Punkt konnte bislang keine Lösung gefunden werden, doch die Gespräche sollen am 20. November in Genf fortgesetzt werden, erklärte Regierungssprecher Christodoulides. Dann soll geklärt werden, welche der zurzeit von türkischen Truppen besetzten Gebiete an die griechischen Zyprer zurückgegeben werden sollen. Gelänge in dieser Frage ein Durchbruch, ist eine breitere Konferenz unter Beteiligung der Türkei, Griechenlands, der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien, der UN und der EU geplant.  

Erster UN-Plan wurde abgelehnt

Bei einer Einigung zu diesem Thema müsste das gesamte Lösungspaket allerdings noch in getrennten Abstimmungen von den beiden Volksgruppen gebilligt werden. Ein ähnlicher Plan, den die Vereinten Nationen 2004 ausgearbeitet hatten, scheiterte am Nein der griechischen Zyprer. Sie waren damals nicht überzeugt davon, dass die türkische Regierung, die 35.000 Soldaten im Nordteil der Insel stationiert hat, den Plan in die Tat umsetzen würde.

Zypern ist seit einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention 1974 geteilt. Seit 2004 ist die Insel Mitglied der Europäischen Union. EU-Recht gilt aber nur im griechisch-zyprischen Süden.

djo/cr (ap, dpa)