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Lage in Nahost hoch explosiv

5. Juli 2014

Raketenangriffe, Vergeltung, Krawalle. Nach der Ermordung dreier jüdischer und eines palästinensischen Jugendlichen wächst die Sorge, dass die angespannte Situation im Nahen Osten vollends eskaliert.

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Israelische Polizisten stehen Palästinensern gegenüber (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Als Reaktion auf den "andauernden Raketenbeschuss auf Israel" hat dessen Armee erneut Ziele im Gazastreifen angegriffen. Die israelische Luftwaffe habe "terroristische Ziele" der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen beschossen, teilte das Militär mit. Nach israelischen Angaben hatten radikale Palästinenser am Freitag aus dem Palästinensergebiet heraus insgesamt 14 Geschosse abgefeuert. Berichte über Opfer oder nennenswerte Schäden liegen nicht vor.

Krawalle in Ostjerusalem griffen in der Nacht zum Samstag auch auf andere Orte über, wie die Zeitung "Haaretz" online berichtet. Auslöser war die Entführung und Tötung dreier israelischer Jugendlicher und der mutmaßliche Racheakt an einem palästinensischen Teenager. Dessen Familie beschuldigt israelische Siedler, den 16-Jährigen ermordet zu haben. Der israelische Polizeisprecher Micky Rosenfeld betonte jedoch, ein krimineller Hintergrund sei weiterhin nicht auszuschließen. Am Rande der Beisetzung des Teenagers am Freitag hatten sich wütende Palästinenser Straßenschlachten mit israelischen Sicherheitskräften geliefert. Dabei wurden etliche Menschen verletzt.

"Legitime Zielscheiben"

In den Medien kursierende Berichte über eine bevorstehende Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas wurden von offizieller israelischer Seite nicht bestätigt. Die palästinensische Zeitung "Al-Quds" hatte gemeldet, beide Seiten hätten sich unter ägyptischer Vermittlung auf einen Stopp der gegenseitigen Angriffe geeinigt. Die Hamas habe darauf bestanden, dass beide Seiten die Attacken gleichzeitig einstellen, schrieb die Zeitung. Das Ziel sei eine Waffenruhe binnen 72 Stunden.

Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman meinte allerdings, eine Waffenruhe wäre "ein schwerer Fehler". Lieberman sagte wörtlich: "Wir müssen diejenigen fassen, die den Terror unterstützen, einschließlich (der Hamas-Führer) Chaled Maschaal und (Ismail) Hanija, die damit zu tun haben, und sie müssen wissen, dass sie legitime Zielscheiben sind." Die israelische Armee hatte am Donnerstag Bodentruppen an den Rand des Gazastreifens verlegt. Israel betont aber, es sei nicht an einer weiteren Eskalation interessiert.

wa/qu (dpa, afp)