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Lauschangriff auf einen Asteroiden

14. Dezember 2017

Zehn Stunden lang soll der Asteroid "Oumuamua" abgehört werden. Die Forscher des Projekts "Breakthrough Listen" wollen wissen, ob es sich bei dem auffälligen Objekt vielleicht um ein interstellares Raumschiff handelt.

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USA Robert C. Byrd Green Bank Teleskop
Mithilfe des Green-Bank-Teleskop wollen die Forscher Erkenntnisse gewinnenBild: picture-alliance/dpa/L. Lo Scalzo

Er kommt aus einem anderen Sonnensystem und flitzte im Oktober an der Erde vorbei: der Asteroid "Oumuamua". Entdeckt wurde der Brocken vom Pan-Starrs11-Teleskop auf Hawaii. Die US-Astronomen wollen jetzt die Gelegenheit nutzen, dass sich das Objekt - in ihren Augen - nur ein Steinwurf (85 mal der Abstand zwischen Erde und Mond) entfernt von der Erde befindet und starteten vom Green-Bank-Teleskop im Bundesstaat West Virginia den Lauschangriff.

Warten auf Signale außerirdischer Intelligenz

Die Forscher von "Breakthrough Listen", die unter anderem von dem britischen Astrophysiker Stephen Hawking unterstützt werden, halten für denkbar, dass "Oumuamua" mehr sein könnte als nur ein Asteroid: Die Form einer Zigarre oder Nadel könnten auf ein interstellares Raumschiff hindeuten. Eine solche Bauweise minimiere die Reibung mit Gasen und Staub im Weltall.

Asteroid aus anderem Sonnensystem
Zigarre, Nadel oder doch ein Raumschiff?Bild: picture-alliance/dpa/M. Kornmesser/European Southern Observatory

Der Asteroid - oder das Raumschiff - soll über mehrere Frequenzen zehn Stunden lang untersucht werden. Die Wissenschaftler erhoffen sich Informationen über Herkunft und Zusammensetzung des Objekts. Selbst wenn kein Signal außerirdischer Intelligenz empfangen werde, könne die Methode wichtige Informationen über das Vorhandensein von Wasser oder Eis liefern, hieß es.

Kostspieliges Forschungshobby eines Milliardärs

Das Programm "Breakthrough Listen" wird von dem russischen Milliardär Juri Milner mit 100 Millionen US-Dollar finanziert. Es widmet sich der Suche nach extraterrestrischer Intelligenz und verfolgt das Ziel, eine Million Sterne und 100 benachbarte Galaxien zu überwachen.

fab/stu (dpa, breakthrough)