Le Corbusier - Architekt und Visionär
Le Corbusier gilt als einer der einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts.17 seiner Bauten sind in die UNESCO-Welterbe-Liste aufgenommen worden. Sie stehen in sieben Ländern rund um den Globus.
Kleines Haus am Genfer See, Schweiz
Am Nordufer des Genfer Sees vollendete Le Corbusier 1924 das „Kleine Haus“ für seine Eltern. Es gilt als Gründungsbau seiner modernen Ideen. Durch das elf Meter lange Panoramafenster geht der unverbaute Blick auf See und Alpenpanorama. Seit 2010 ist die Villa ein Museum, das im Sommer an Wochenenden geöffnet ist.
Atelierhaus für den Maler Guiette, Belgien
Mit dem kaum bekannten "Haus Guiette", das Le Corbusier 1926 im Süden der Hafenstadt Antwerpen schuf, demonstrierte er seine neue Ästhetik. Sein einziger Bau in Belgien vereint Wohnhaus und Atelier unter einem Dach. Der in Privatbesitz befindliche Bau ist das dritte Welterbe in Antwerpen.
Musterhäuser am Weißenhof, Deutschland
Zur Bauausstellung in Stuttgart steuerte Le Corbusier 1927 zwei Musterhäuser bei. Erstmals hat er in der Weissenhofsiedlung seine fünf Punkte einer neuen Architektur verwirklicht, unter anderem sichtbare Stützen, horizontale Fensterreihe und eine Dachterrasse. Das Doppelhaus ist originalgetreu restauriert und als Museum zugänglich.
Die "Wohnmaschine", Frankreich
In der Hafenstadt Marseille errichtete Le Corbusier 1947 - 1952 die "Cité radieuse", ein Hochhaus für 1500 Menschen. Mit der "Wohnmaschine" wollte er die Wohnungsnot im Zentrum moderner Städte lösen. Das Konzept: außen roher unverkleideter Beton, innen minimalistische Wohnräume, Geschäfte, Gastronomie, Grundschule. Teile des Gebäudes können nach Anmeldung beim Pförtner besichtigt werden.
Wallfahrtskirche, Frankreich
Neben der "Wohnmaschine" ist die Kirche von Ronchamp zum Sinnbild für Le Corbusiers Architektur geworden. 1950 - 1955 errichtet, scheint hier die schwere Plastizität des Betons aufgehoben. Mehr expressionistische Skulptur als Gebäude gilt die Touristenattraktion in den Vogesen auch als Zäsur in der Architekturgeschichte.
Wohnhaus für Dr. Curutchet, Argentinien
Parallel zur "Wohnmaschine" knüpft er in Argentinien noch einmal an sein Frühwerk an: Geometrische, luftige Formen bestimmen das Haus, das Le Corbusier 1949 für den Chirurgen Pedro Curutchet in La Plata baut, einer Reißbrettstadt im Ballungsraum von Buenos Aires. Das Haus kann besichtigt werden, ein Museum ist geplant.
Nationalmusem für westliche Kunst, Japan
Ein bislang wenig wahrgenommener Höhepunkt der Nachkriegsmoderne ist das 1959 eingeweihte Nationalmuseum inmitten des Ueno-Parks in Tokio. Ein doppelstöckiger Galeriebau mit Lichthof auf quadratischem Grundriss. Geplant von Le Corbusier, gebaut von seinen japanischen Schülern. Im Museum wird erstklassige europäische Kunst von Rubens bis Renoir präsentiert.
Die Stadt der Zukunft, Indien
Im Bundesstaat Punjab übernahm Le Corbusier ab 1952 die Planung einer ganzen Stadt. Chandigarh ist seine Beton gewordene Vision der modernen Autostadt - mit breiten Straßen, riesigen Verkehrskreiseln und dem Regierungsviertel als Herzstück. Es ist aber auch ein Projekt seines Scheiterns: In dieser Stadtplanung wurden die Bedürfnisse der armen indischen Bevölkerungsmehrheit ignoriert.