Leben wie Gott in Frankreich - deutsche Redensarten mit Nationalitäten
Kaiser, Götter und Gardinen: deutsche Redensarten beziehen sich auch auf andere Nationalitäten.
Leben wie Gott in Frankreich
Wer lebt wie Gott in Frankreich, führt ein sorgenfreies Leben im Überfluss. Die Redewendung ist vermutlich im späten 18. Jahrhundert entstanden und spielt auf wohlhabende französische Geistliche an. Diese standen an der Spitze der französischen Ständeordnung, und genossen viele Privilegien.
....Und ich bin der Kaiser von China
Das ist oft die spontane, ironische Antwort auf eine Behauptung, die völlig unglaubwürdig klingt. Man stellt einer Aussage, der man keinen Glauben schenkt, damit etwas ebenso Unvorstellbares entgegen.
Das kommt mir spanisch vor
Etwas erscheint seltsam, merkwürdig, vielleicht sogar unheimlich? Da hört man schon einmal die Redewendung "das kommt mir spanisch vor". Im frühen 16. Jahrhundert, als der spanische König Karl V. zum deutschen Kaiser gekrönt wurde, brachte er für die Deutschen ungewöhnliche Sitten aus Spanien mit. Diese fanden die Menschen merkwürdig, sie kamen ihnen "spanisch" vor.
Hinter schwedischen Gardinen
Stahl aus Schweden galt einst als besonders hochwertig und stabil. Und wurde deshalb gern bei der Herstellung von Gefängnisgittern verwendet. Die Gefangenen saßen also hinter schwedischen "Gardinen".
Eulen nach Athen
Wer Eulen nach Athen trägt, tut etwas völlig Überflüssiges. Das Symbol Athenes, der griechischen Göttin der Weisheit und Schutzgöttin der Stadt Athen, war in der Antike die Eule. Der Vogel war, wie heute noch auf dem griechischen Euro, auf den athenischen Silbermünzen abgebildet - die sogar Eulen genannt wurden.
Das sind für mich böhmische Dörfer
Eine etwas ältere Redewendung: Wenn man von einer Sache gar nichts versteht, dann spricht man von "böhmischen Dörfern". Für die Deutschen waren die Namen der Orte und Dörfer in Böhmen, einer Region im benachbartenTschechien, fremdartig und unverständlich.