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Lebenszeichen der vermissten Chibok-Mädchen

14. April 2016

Kämpfer der nigerianischen Terrormiliz Boko Haram haben ein Video von einigen der mehr als 200 verschleppten Schülerinnen versandt. Der US-TV-Sender CNN strahlte es aus. Eltern erkannten darauf ihre Töchter wieder.

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Eine nigerianische Tageszeitung veröffentlicht zum 2. Jahrestag die Fotos der vermissten Mädchen (Foto: Getty)
Eine nigerianische Tageszeitung veröffentlicht zum 2. Jahrestag die Fotos der vermissten MädchenBild: Getty Images/AFP/P.U. Ekpei

Wie der Nachrichtensender CNN berichtet, sind auf dem Video 15 schwarz verschleierte Mädchen zu sehen, die ihre Namen nennen. Sie geben an, 2014 aus Chibok im Nordosten Nigerias verschleppt worden zu sein und nennen das Datum der Aufnahme, den 25. Dezember 2015.

Mütter erkennen ihre Töchter wieder

Drei Mütter sowie eine Klassenkameradin haben die Schülerinnen laut CNN wiedererkannt. Vor zwei Jahren in der Nacht zum Freitag überfielen militante Islamisten der Boko-Haram-Gruppe die Schule in Chibok und kidnappten insgesamt 276 Mädchen. 57 von ihnen gelang wenig später die Flucht.

Im Mai 2014 veröffentlichten die Terroristen dann ein Video mit etwa 100 der verschleppten Teenager, wie sie verhüllt Koran-Verse zitieren. Trotz aufwendiger Suche unter Einschaltung internationaler Experten, unter anderem aus den USA, Frankreich und Großbritannien, gelang es den nigerianischen Streitkräften bisher nicht, die Entführten zu befreien.

Immer wieder demonstrieren Angehörige und Aktivisten in Nigeria für die Freilassung der entführten Schülerinnen (Archivfoto: rtr)
Immer wieder demonstrieren Angehörige und Aktivisten in Nigeria für die Freilassung der entführten SchülerinnenBild: Reuters/A. Akinleye

Verhandlungen über Austausch

Laut Informationen der Nachrichtenagentur Agence France-Presse (AFP) kontaktierten Boko-Haram-Vertreter die nigerianische Regierung im Januar, um über einen Austausch ihrer Geiseln gegen inhaftierte Gesinnungsgenossen zu verhandeln. Die Regierung unter Präsident Muhammadu Buhari habe aber zunächst ein Lebenszeichen gefordert. Daraufhin habe Boko Haram fünf Fotos und das Video geschickt.

Nigerias Informationsminister Lai Mohammed bestätigte dem Sender CNN, es gebe Gespräche. Um die verschleppten Mädchen nicht zu gefährden, könne er sich aber nicht weiter dazu äußern.

Boko Haram kämpft seit sechs Jahren für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) zerstörten die Terroristen seither mehr als 900 Schulen und ermordeten über 600 Lehrer. Insgesamt wurden in dem Konflikt mindestens 20.000 Menschen getötet und 2,6 Millionen Einwohner durch die Gewalt in die Flucht getrieben.

se/ml (afp, dpae, ap)