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Lebenszyklus des Malaria-Erregers

dpa4. Oktober 2002
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Der einzellige Malaria-Erreger "Plasmodium falciparum" ist zur Vermehrung auf den Menschen und die weiblichen Mücken der Gattung "Anopheles" angewiesen. Der Parasit verursacht die Malaria tropica, die schwerste der verschiedenen Krankheitsformen. Mit dem Blut eines infizierten Opfers gelangt der Einzeller in den Darm der Stechmücke "Anopheles Gambiae". Damit beginnt ein komplizierter Zyklus, dessen viele Zwischenstationen potenzielle Angriffspunkte für Medikamente sind.

Vom Darm der Mücke wandern die Erreger über mehrere Zwischenstufen in die Speicheldrüsen des Insekts. Sticht die Mücke einen andern Menschen, überträgt es die Mikroorganismen mit dem Speichel in dessen Blut. Die Erreger dringen in die Zellen der Leber ein, vermehren sich dort und gelangen beim Platzen der Leberzelle nach etwa sieben Tagen massenhaft ins Blut.

Im nächsten Schritt dringen die Mikroorganismen in die roten Blutkörperchen ein, vermehren sich erneut und lassen auch diese Zellen platzen. Wieder werden Erreger frei, die vielfach neue Blutzellen befallen. Dies ist die Ursache für die typischen, in bestimmten Rhythmen wiederkehrenden Fieberschübe der Malaria. Dem Tod voraus gehen schließlich Erbrechen, Benommenheit, Blutarmut sowie Leber- und Milzschwellungen.

Einige der Erreger bilden zudem Sonderformen, die bei einem Mückenstich mit dem menschlichen Blut wieder in den Darm des Insekts gelangen. Damit beginnt ein neuer Infektionszyklus. In Deutschland werden nach Angaben des Robert Koch-Instituts in Berlin jährlich 800 bis 1000 importierte Malaria-Erkrankungen erfasst. Die auch Sumpf- oder Wechselfieber genannte Tropenkrankheit hat ihren Namen aus dem italienischen: "mala aria" steht für "schlechte Luft".