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Leichtes Wirtschaftswachstum in Europa

25. Februar 2014

Die Wirtschaft im Euroraum erholt sich nach Jahren der Krise langsam wieder. Hohe Arbeitslosenzahlen und massive Staatsverschuldungen bleiben aber für viele Länder eine große Herausforderung.

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EIn bauarbeiter auf einer Baustelle Foto: dpa - Bildfunk
Bild: picture-alliance/dpa

Eurozone erholt sich

Der Währungskommissar der Europäischen Union, Olli Rehn, zeigt verhaltenen Optimismus, als er die Prognosen der EU-Kommission präsentiert: "Nachdem wir Mitte letzten Jahres auf den Wachstumspfad zurückgekehrt sind, fasst die Konjunktur in Europa nun wieder Tritt." Doch er mahnt an: "Der Aufschwung bleibt moderat und ist immer noch anfällig."

Rehns Experten haben errechnet, dass die Wirtschaftsleistung der 18 Euro-Länder im laufenden Jahr ein Plus von 1,2 Prozent erzielen wird. 2013 war die Konjunktur noch um 0,4 Prozent geschrumpft. "Die Stärkung der Binnennachfrage in diesem Jahr dürfte uns zu einem ausgewogeneren, nachhaltigeren Wachstum verhelfen", so Rehn.

Konjunkturmotor Deutschland

Einen wichtigen Anteil an diesen Entwicklungen hat Deutschland: Hier ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent angestiegen. Für 2014 erwarten Experten ein deutlich kräftigeres Wachstum; die EU-Kommission prognostiziert 1,8 Prozent. Das wirkt sich auf den Arbeitsmarkt aus: Mit rund 42,2 Millionen Erwerbstätigen hatten so viele Menschen einen Job in Deutschland wie noch nie.

Den Schätzungen der EU-Kommission zufolge könnte Europas Sorgenkind Griechenland in diesem Jahr die Trendwende schaffen: Im laufenden Jahr traut Brüssel dem Mittelmeerstaat 0,6 Prozent Wachstum zu, 2015 dann sogar ein Plus von 2,9 Prozent. Griechenland steckt seit 2007 in der Rezession. Auch Spanien und Portugal dürften 2014 wieder ein Wirtschaftswachstum schaffen.

Arbeitslosigkeit und Verschuldung weiter hoch

Auch die seit Monaten auf Rekordhöhe verharrende Arbeitslosigkeit im Euroraum soll den Prognosen zufolge schrittweise sinken. Allerdings wird auch 2014 in Griechenland und Spanien jeder Vierte keinen Job haben.

Sorgen bereitet nach wie vor die Verschuldung einzelner Eurostaaten: Nach Rehns Zahlen wächst die spanische Staatsverschuldung zwischen 2010 und 2015 von 61 auf über 103 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Zypern und Portugal werden im kommenden Jahr bei fast 126 Prozent Staatsverschuldung landen, Italien bei 132 und Griechenland bei 172 Prozent. Die EU-Regeln erlauben ein Defizit von 60 Prozent des BIP. Dieses Ziel wird auch Musterschüler Deutschland in diesem Jahr nicht erreichen können, auch wenn es seinen eigenen Schuldenberg schrittweise abbauen wird: von 81 Prozent der Wirtschaftsleistung 2012 auf 74,5 Prozent 2015.

hmf/pg (afp, dpa)