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RB Leipzig enttäuscht auswärts

23. August 2018

Trotz mehr als 75 Minuten Überzahl finden die Spieler des RB Leipzig im Playoff-Hinspiel zur Europa League keine Lücke in der Abwehr von Sorja Luhansk. Der ukrainische Klub macht Timo Werner und Co. das Leben schwer.

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Europaleague Quali FK Sorja Luhansk - RB Leipzig
Bild: picture-alliance/dpa/D. Smolenko

Es war nun wirklich kein Spiel, nach dem man freudestrahlend den Platz verlässt. Lediglich Gastgeber Sorja Luhansk hatte Grund zum Jubeln, schließlich hatte man dem Favoriten RB Leipzig trotz 76 Minuten langer Unterzahl ein 0:0 abgetrotzt. Entsprechend erleichtert und glücklich rissen die Ukrainer nach dem Abpfiff die Arme in die Höhe, das Team von RB senkte die Köpfe. Bogdan Lednew hatte wegen Nachtretens bereits in der 17. Spielminute die Rote Karte gesehen. Allerdings brachte der Platzverweis den Leipzigern außer etwas mehr Platz im Spielaufbau und einem höheren Ballbesitzanteil keine zählbaren Vorteile.

Werner mit guten Möglichkeiten aber ohne Glück

"Wir hätten gewinnen müssen", analysierte RB-Kapitän Willi Orban nach der Partie im Interview mit dem MDR. "Wir hatten sehr viele Möglichkeiten in der Box und haben uns auch über außen öfter durchgesetzt." Allerdings: Die vielen Chancen blieben ungenutzt. Größter Aktivposten in der RB-Offensive war drei Tage vor dem schweren Bundesliga-Auftakt bei Borussia Dortmund Rückkehrer Timo Werner, der acht Wochen nach dem WM-Aus gegen Südkorea zu seinem Pflichtspiel-Debüt kam. Doch auch der Nationalstürmer, der zuletzt wegen einer Magen-Darm-Erkrankung pausiert hatte, war vor dem Tor glücklos.

Europaleague Quali FK Sorja Luhansk - RB Leipzig
Timo Werner war beweglich und hatte viele Abschlüsse - ein Tor gelang dem Nationalspieler aber nichtBild: picture-alliance/dpa/D. Smolenko

Während Werner wieder spielte, stand Emil Forsberg überraschend nicht in der Startelf. Zudem verzichtete Trainer Ralf Rangnick auf die angeschlagenen Offensivkräfte Jean-Kevin Augustin, Marcel Sabitzer und Kevin Kampl, die gar nicht mit angereist waren. Das 360 Kilometer von Luhansk entfernt in Saporischschja in der Südukraine angepfiffene Spiel begann mit einer Schrecksekunde: Nach Vorarbeit von Rafael Ratao hatte Lednew die Führung auf dem Fuß, doch der Schweizer RB-Keeper Yvon Mvogo verhinderte mit toller Parade in der ersten Minute den Führungstreffer der Gastgeber. Danach übernahmen vor etwas mehr als 5.000 Zuschauern die in blau-gelb spielenden Leipziger das Kommando. Werner hatte mehrmals die Chance zur Führung (13./17./23.), kam aber nicht durch. Luhansk hatte aufgrund der Unterzahl die Taktik geändert, stand nun abartend und dicht gestaffelt hinten drin und setzte auf Konter.

Druckphase in der Nachspielzeit

Nach der Halbzeitpause legten die Gäste ein höheres Tempo vor,  doch die Chancenverwertung war weiterhin mangelhaft. Erneut Glück hatte RB in der 57. Minute: Sekunden nach seiner Einwechslung zog Wladislaw Kochergin im Strafraum ab, der Ball ging aber knapp drüber. Nach einer Stunde brachte Rangnick mit Forsberg neue Impulse ins RB-Spiel. Nach Vorarbeit von Saracchi zog der Schwede aus 16 Metern ab, der Ball segelte knapp übers Tor (73.). Danach drückte Leipzig weiter. Luhansk verteidigte clever und bewies kämpferische Qualitäten. 

In der Nachspielzeit machten die Leipziger dann noch einmal richtig Druck: Zunächst scheiterte Forsberg an Luhansk-Keeper Luis Felipe, dann wurde ein Volleyschuss aus kurzer Distanz abgeblockt, und schließlich war es wieder Felipe der erneut gegen Forsberg auf dem Posten war. So endete die Partie torlos und RB muss sich vorwerfen lassen, nicht früher alles versucht zu haben. Tatsächlich musste der Bundesligist sogar noch froh sein, dass die Partie ohne Gegentor endete, denn die gut organisierten Ukrainer hatten in der zweiten Halbzeit die eine oder andere gute Konterchance, die nur knapp vergeben wurde. 

Das Rückspiel wird am kommenden Donnerstag in der Red Bull-Arena in Leipzig ausgetragen.