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Politik

Von Rebellen belagerte Orte werden evakuiert

19. Juli 2018

In Syrien hat die Evakuierung der letzten beiden von Rebellengruppen belagerten regierungstreuen Dörfer begonnen. Im Gegenzug sollen hunderte Häftlinge aus staatlichen Gefängnissen entlassen werden.

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Syrien Evakuierung der Dörfer Kefraya und al-Foua
Archivbild: Der erste Evakuierungsversuch der syrischen Dörfer Fua und Kafraja im April 2017Bild: Getty Images/AFP/O. H. Kadour

Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP beobachtete 20 Busse, die die beiden Orte Fua und Kafraja in der Provinz Idlib verließen. Das Staatsfernsehen berichtete, es seien 121 Busse im Einsatz, um die Menschen aus den Dörfern zu holen.

Nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte ist die Evakuierung Teil einer Einigung zwischen Russland als Verbündetem des syrischen Regimes und der Türkei als Unterstützer der Aufständischen. Demnach sollen alle 6900 Bewohner aus den Dörfern in von der Regierung kontrollierte Gebiete gebracht werden. Im Gegenzug will die Führung von Präsident Baschar al-Assad hunderte inhaftierte Zivilisten und Rebellen aus ihren Gefängnissen freilassen.

Vereinbarung von 2017 scheiterte

Fua und Kafraja sind die letzten beiden Orte in Syrien, die noch von Rebellen abgeriegelt sind. Sie sind mehrheitlich von Schiiten bewohnt und wurden seit drei Jahren von sunnitischen Gruppen belagert. Bereits im vergangenen Jahr sollten die Dörfer auf Grundlage einer ähnlichen Vereinbarung evakuiert werden. Doch der Konvoi wurde damals angegriffen. 150 Menschen starben, darunter 72 Kinder.

Der Krieg in Syrien hat seit seinem Beginn im Jahr 2011 rund eine halbe Million Menschen das Leben gekostet und elf Millionen Menschen zur Flucht gezwungen.

cvo/qu (afp, rtr)