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Letztes Abbild vor der Krise

31. März 2020

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im März jahreszeitlich bedingt gesunken. Die Auswirkungen der Corona-Krise sind in den Daten allerdings noch nicht enthalten. Die dürften massiv werden, befürchten Experten.

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Das Arbeitsamt in Schwerin
Das Arbeitsamt in SchwerinBild: picture-alliance/dpa/D. Bockwoldt

Auch ohne Berücksichtigung der Corona-Krise sieht die Entwicklung am Arbeitsmarkt im März bereits schwächer aus. Zwar ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland unmittelbar vor Beginn der Einschränkungen durch die Pandemie noch einmal gesunken. Sie stieg aber im Vorjahresvergleich. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mitteilte, ging die Zahl seit Februar um 60.000 zurück. Damit hatten im März mehr als 2,3 Millionen Menschen keinen Job.

Doch die aktuellen Zahlen sind nicht wirklich aktuell. Sie spiegeln die Belastung der Wirtschaft durch den Corona-Ausbruch noch nicht wider. Denn die Bundesagentur hat lediglich die Daten ausgewertet, die bis zum 12. März registriert wurden und die somit die jüngsten Entwicklungen nicht umfassen.

Regionale Unterschiede

Laut diesen zwei Wochen alten Daten sank die Arbeitslosenquote im März um 0,2 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent. Die regionalen Unterschiede in Deutschland sind nach wie vor groß. In Bremen gab die Bundesagentur die Arbeitslosenquote mit 10,0 Prozent an, in Bayern mit 3,1 Prozent.

Leere Innenstadt mit geschlossenen Geschäften in Dortmund
Leere Innenstadt mit geschlossenen Geschäften in DortmundBild: picture-alliance/RHR-FOTO

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Lage - auch ohne Corona - etwas verschlechtert. Um jahreszeitliche Effekte bereinigt errechneten die Nürnberger Statistiker ein leichtes Plus von 1000 Arbeitslosen im März. Die eher ungünstige Entwicklung am Arbeitsmarkt schon vor der Corona-Krise wird auch durch einen Blick auf die Nachfrage nach Arbeitskräften deutlich. Im März waren bei der Bundesagentur 691.000 offene Stellen gemeldet, das sind 106.000 weniger als noch vor einem Jahr.

Konjunktureinbruch erwartet

Nun kommt also noch Corona hinzu. Die deutsche Wirtschaftsleistung ist eingebrochen und das öffentliche Leben weitgehend zum Stillstand gekommen. Die Bundesagentur geht - wie auch alle anderen Experten - davon aus, dass die Konjunktur einbricht.

Angesichts der einschneidenden Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionen wird mit massiven Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt gerechnet. Die Zahl der Kurzarbeiter ist bereits stark gestiegen und die Nachfrage nach Arbeitskräften gesunken.

Das vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg aufgelegte Arbeitsmarktbarometer war im März so stark gefallen wie noch nie. Der Frühindikator für den deutschen Arbeitsmarkt hatte im zu Ende gehenden Monat gegenüber Februar um 1,5 Punkte auf 100,4 Punkte verloren. Das war der stärkste Rückgang in einem Monat seit Einführung des Barometers im Jahr 2011. Anders gesagt: Viele deutsche Unternehmen haben ihre Neueinstellungen gestoppt.

AR/stu (afp, dpa)