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Bischof Tebartz-van Elst tritt zurück

26. März 2014

Es ist das Ende einer monatelangen Hängepartie: Der in einen Finanzskandal verstrickte Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst kehrt nicht in sein Bistum zurück. Die Vorwürfe wogen zu schwer.

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Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst (Archivbild: dpa - Bildfunk)
Bild: picture-alliance/dpa

Bischof Tebartz-van Elst tritt zurück

Papst Franziskus hat das Rücktrittsgesuch des bereits seit Oktober suspendierten Bischofs angenommen und damit entschieden, Tebartz-van Elst nicht nach Limburg zurückzuschicken. Der 54-jährige Bischof war seit Monaten wegen einer falschen eidesstattlichen Aussage zu einem Erste-Klasse-Flug nach Indien, seiner Amtsführung und wegen der Kosten von mehr als 31 Millionen Euro für den Bischofssitz auf dem Limburger Domberg in die Kritik geraten. Seit Ende Oktober hält er sich auf Weisung des Papstes außerhalb seines Bistums auf.

In Rom wurde zudem der Prüfbericht einer vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzten Kommission zum Finanzgebaren des Bischofs veröffentlicht. Darin wird festgestellt, dass Tebartz van Elst nicht nur stets über die ausufernden Kosten für den Bau des Limburger Bischofssitzes informiert war. Der umstrittene Kirchenmann sei auch in erster Linie verantwortlich für die deutliche Kostenexplosion auf dem Domberg. Die kircheninternen Prüfer stellten eine Reihe "von Mängeln oder Verstößen gegen das Vermögensrecht" fest.

Verlorenes Vertrauen

Bischof Tebartz-van Elst tritt zurück

Entscheidend für den Beschluss des Papstes soll aber nicht allein der Prüfbericht gewesen sein. Vor allem das verlorene Vertrauen der Gläubigen vor Ort habe seine Entscheidung beeinflusst, wie Franziskus in seiner Generalaudienz deutlich machte: "Ein Bischof, der nicht der Gemeinde dient, handelt nicht richtig. Ein Priester, der nicht seiner Gemeinde dient, handelt nicht richtig. Er irrt."Der Vatikan erklärte, in der Diözese sei es zu einer Situation gekommen, "die eine fruchtbare Ausübung des bischöflichen Amtes" durch Tebartz-van Elst verhindere.

Der als Fürsprecher von Tebartz-van Elst geltende Erzbischof Georg Gänswein hatte bereits am Montag in einem Interview gesagt, dass bei der Entscheidung über die Zukunft des beurlaubten Bischofs die ausufernden Kosten im Bistum keine maßgebliche Rolle spielen. "Am Ende geht es nicht mehr um 'finanzielle Auswüchse', sondern um die Frage: 'Der Hirte Tebartz-van Elst und die Herde - geht das noch?'", sagte Gänswein dem "Mannheimer Morgen".

Auch Weihbischof Grothe, der nun zunächst die Diözese Limburg leitet und zuvor auch an der Spitze der Prüfkommission gestanden hatte, forderte nun einen Neuanfang in dem Bistum. "Jetzt gilt es, im Geist der Offenheit, in Aufrichtigkeit und Barmherzigkeit einen gemeinsamen Weg für einen Neubeginn zu gehen", erklärte Grothe. Eine Phase der Unsicherheit sei nun beendet. Er räumte ein, dass die Geschehnisse der vergangenen Monate viele Menschen verletzt hätten.

Kardinal Marx: Gute Entscheidung

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, zeigte sich erleichtert über die Entscheidung des Papstes. "Es ist gut, dass der Papst heute eine Entscheidung herbeigeführt hat, die für das Bistum Limburg eine Zeit der Unsicherheit beendet und einen Aufbruch und Neubeginn möglich macht", sagte Marx. Mit Blick auf die Ereignisse im Bistum Limburg ergänzte Marx, die Bischöfe spürten deutlich, dass es "ein breit angelegtes Bedürfnis danach gibt, dass die Entscheidungsgremien und -strukturen der katholischen Kirche, die teils über Jahrhunderte gewachsen sind und sich an vielen Stellen bewährt haben, deutlicher erklärt und nachvollziehbar gemacht werden". Durch mehr Transparenz müsse die Glaubwürdigkeit der Kirche wieder erhöht werden.

Die katholische Reformbewegung "Wir sind Kirche" begrüßte ebenfalls die Entscheidung von Papst Franziskus. Sie ermögliche sowohl der Diözese Limburg als auch Tebartz-van Elst einen Neuanfang und habe eine "positive Signalwirkung für die ganze Kirche".

mm/rb (kna, epd, dpa, afp)