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+++Live-Ticker: Jagd auf die Attentäter+++

16. November 2015

Großrazzien in Frankreich und Belgien: Nach dem Blutbad von Paris wird mit Hochdruck nach Drahtziehern und Komplizen gefahndet. Präsident Hollande spricht in Versailles vor dem Kongress. Hier das Neueste im Ticker:

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Polizeiaktion im Brüsseler Stadtteil Molenbeek (foto: reuters)
Polizeiaktion im Brüsseler Stadtteil MolenbeekBild: Reuters/Y. Herman

Das ist bislang passiert:

  • In ganz Europa gedenken die Menschen in einer Schweigeminute der Opfer.
  • Die französische Polizei geht in mehreren Städten gegen Verdächtige vor. Bei 170 Razzien gibt es zahlreiche Festnahmen, Waffen werden sichergestellt.
  • Als Drahtzieher der Terrorserie gilt jetzt der polizeibekannte Belgier Abdelhamid Abaaoud, der in Syrien für den "Islamischen Staat" (IS) kämpfen soll.
  • Gefahndet wird auch nach dem 26-jährigen Salah Abdeslam. Er ist nach Angaben der Ermittler der Bruder eines getöteten Attentäters.
  • Frankreich flog massive Luftangriffe in Syrien auf mutmaßliche Stellungen des IS. Die Dschihadisten drohten mit neuen Terrorakten.

Die Ereignisse im Live-Ticker:

16.58 Uhr - Nach den Anschlägen von Paris ist ein zweites deutsches Todesopfer identifiziert worden. "Wir müssen leider bestätigen, dass ein weiterer deutscher Staatsangehöriger unter den Todesopfern ist", teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin mit.

16.15 Uhr - "Unsere Demokratie hat sehr viel schlimmere Feinde überwunden als diese abscheulichen Mörder": Staatspräsident François Hollande gab sich vor dem Kongress zuversichtlich, dass das französische Volk auch diese schwere Prüfung nach den Anschlägen von Paris bestehen werde. Diese Gewaltakte seien "eine Aggression gegen unser Land, unsere Werte, unsere Jugend und unseren Lebensstil", so Hollande.

Er drohte der IS-Terrorarmee mit verstärkten Militäroperationen und einer unnachgiebigen Verfolgung. Der Ausnahmezustand soll auf drei Monate verlängert werden. Zudem will der Präsident den UN-Sicherheitsrat anrufen. Der Sozialist spricht zur Stunde im Schloss von Versailles vor beiden Kammern, der Nationalversammlung und dem Senat.

Präsident Francois Hollande spricht vor Nationalversammlung und Senat in Versailles (foto: reuters)
Staatspräsident Hollande vor dem Kongress in VersaillesBild: Reuters/Philippe Wojazer

16.00 Uhr - US-Präsident Barack Obama bezeichnet die Anschläge von Paris als "schrecklichen Rückschlag" im Kampf gegen den IS, in dem es aber auch Fortschritte gebe. So sei die Miliz in einigen Regionen zurückgedrängt worden, sagte Obama nach Abschluss des G20-Gipfels. Die Anführer der Miliz würden nirgendwo einen sicheren Rückzugsort haben.

15.50 Uhr - Die belgische Justiz hat gegen zwei Verdächtige Haftbefehl erlassen und Strafverfahren eröffnet. Den beiden werde ein "Terroranschlag und die Teilnahme an den Aktivitäten einer Terrorgruppe" vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft in Brüssel mit. Fünf weitere Verdächtige, die ebenfalls am Wochenende festgenommen worden waren, wurden demnach auf freien Fuß gesetzt.

15.30 Uhr - CIA-Direktor John Brennan hat vor weiteren Anschlägen des "Islamischen Staats" (IS) gewarnt. Geheimdienste und Sicherheitskräfte arbeiteten "fieberhaft" daran, die Pläne der Extremisten aufzudecken. Die Angriffe in Paris seien lange und sorgfältig vorbereitet gewesen, so Brennan in Washington. So etwas "sei keine Angelegenheit von Tagen".

15.15 Uhr - Der jüngste Polizeieinsatz in Brüssel ist ohne Festnahmen beendet worden. "Das Ergebnis ist negativ", sagte ein Sprecher der belgischen Generalstaatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur AFP. Die vierstündige Razzia im Stadtteil Molenbeek hatte einem der Hauptverdächtigen der Anschläge, Salah Abdeslam, gegolten. Meldungen eines Privatsenders über dessen Festnahme erwiesen sich als voreilig und falsch.

14.50 Uhr - Mit einer koordinierten Anti-Terror-Kampagne antworten die großen Industrie- und Schwellenländer auf die blutigen Anschläge von Paris. In seltener Einigkeit beschlossen die Staats- und Regierungschefs auf dem G20-Gipfel im türkischen Küstenort Belek nahe Antalya ein ganzes Paket mit konkreten Maßnahmen. Dem internationalen Terrorismus soll der Geldhahn zugedreht werden.

13.30 Uhr - Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen erwartet nicht, dass die Anschläge von Paris nachhaltige Auswirkungen auf die Finanzmärkte und die Wirtschaft haben. Sich nicht einschüchtern zu lassen, das sei jetzt "genau die richtige Antwort" der Gesellschaft, sagt er am Rande einer Finanzkonferenz in Frankfurt.

13.26 Uhr - Als Reaktion auf die Anschläge von Paris hat die französische Luftwaffe ihre bislang schwersten Angriffe auf Stellungen der Extremisten-Miliz "Islamischer Staat" in Syrien geflogen. Premierminister Manuel Valls warnte vor weiteren Attentaten nicht nur in Frankreich.

13.09 Uhr - Die Extremistenmiliz IS droht in einem neuen Video mit Anschlägen in den Ländern, die sich an Luftangriffen gegen die Islamisten in Syrien beteiligen. Diese Länder würden dasselbe Schicksal erleiden wie Frankreich. Die amerikanische Hauptstadt Washington wird explizit als Anschlagsziel benannt.

Kanzlerin Merkel bei der G20 im türkischen Antalya (foto:Getty Images)
Kanzlerin Merkel bei der G20 im türkischen AntalyaBild: Getty Images/C. McGrath

12.50 Uhr - Die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) haben nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel unter dem Eindruck der Anschläge von Paris den Kampf gegen den Terrorismus und die Lösung der Flüchtlingskrise zu zentralen Aufgaben der Weltgemeinschaft erklärt. "Wir senden als G20-Länder ein entschlossenes Signal aus, dass wir stärker sind als der Terrorismus", sagte sie in Belek.

12.25 Uhr - Die Polizei in Marokko nimmt nach offiziellen Angaben vier Personen fest, die vermutlich zu einer Zelle des IS gehören. Sie seien in der Stadt Beni Mellal aktiv gewesen.

12.10 Uhr - Der öffentlich-rechtliche belgische Rundfunk widerspricht einem Bericht des Privatsenders RTL, der international gesuchte mutmaßliche Attentäter Abdeslam Salah sei in Belgien verhaftet worden.

12.05 Uhr - Die Staatsanwaltschaft teilt mit, dass im sauerländischen Arnsberg ein Mann wegen Äußerungen im Vorfeld der Anschläge von Paris verhaftet wurde. Er soll Mitbewohnern in einem Asylbewerberheim zwei Tage vor den Angriffen gesagt haben, Paris werde in Angst und Schrecken versetzt werden. Derzeit werde geprüft, ob die Aussagen als glaubwürdig einzuschätzen seien.

12.00 Uhr - Europa gedenkt mit einer Schweigeminute der Opfer der Anschläge von Paris.

11.31 Uhr - Ein belgischer Islamist ist nach Angaben aus französischen Ermittlerkreisen vermutlich der Drahtzieher der Anschläge von Paris. Der 27-Jährige sei derzeit in Syrien. Er sei wohl der Kopf hinter mehreren geplanten Anschlägen und sei die heißeste Spur auf der Suche nach den Hintermännern.

Nach einem Bericht des Radiosenders RTL stammt der Mann aus dem Brüsseler Ortsteil Molenbeek. Es handele sich um den polizeibekannten Dschihadisten Abdelhamid Abaaoud, berichteten die belgischen Tageszeitungen "De Standaard" und "Het Nieuwsblad" unter Berufung auf Brüsseler Sicherheitsdienste.

11.16 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert, die "Geldflüsse der Terroristen" zu unterbinden. Terrorismus müsse mit einer Vielzahl von Mitteln bekämpft werden, sagte sie am Rande des G20-Gipfel in der Türkei. "Wir sind alle konzentriert darauf, die Täter und Hintermänner der Anschläge von Paris zu stellen."

11.11 Uhr - Die französische Polizei durchsucht in der Nacht 168 Häuser und Wohnungen. 23 Personen werden festgenommen, teilt Innenminister Bernard Cazeneuve mit. Es seien Waffen gefunden worden. 104 Personen werden unter Hausarrest gestellt.

11.00 Uhr - Die Frankfurter Staatsanwaltschaft gibt Durchsuchungen bei einem mutmaßlichen türkischen Islamisten in Frankfurt vom Freitag bekannt. Am späten Nachmittag seien das Zimmer in der elterlichen Wohnung des 27-Jährigen sowie dessen Arbeitsplatz durchsucht worden. Der Mann soll Geld gesammelt und seinem Bruder und anderen Mitgliedern des IS für Kämpfe und Anschläge in Syrien weitergeleitet haben.

SC/qu (rtre,afpe, dpa, APE)