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Piloten drohen mit Verschärfung

10. September 2014

Wieder einmal haben die Lufthansa-Piloten für den Erhalt ihrer Übergangsrente gestreikt, doch eine Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht. Die Leidtragenden waren erneut die Fluggäste.

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Symbolbild - Flughafen München Streik (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/N. Armer

Im Tarifstreit der Piloten mit der Lufthansa ist auch nach dem dritten Streiktag keine Einigung in Sicht. Nachdem am Münchener Flughafen 15.000 Passagiere von der achtstündigen Arbeitsniederlegung betroffen waren, droht das gleiche Schicksal in den nächsten Tagen und Wochen noch mehr Fluggästen der Kranich-Linie. "Wir bleiben weiter streikbereit", sagte Markus Wahl, Vorstand der Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC), der Nachrichtenagentur Reuters.

Es war bereits der vierte Streik in diesem Jahr und ein Ende ist nicht abzusehen. Es gebe noch viele Möglichkeiten, der Lufthansa zu schaden und damit den Druck auf das Management zu erhöhen. "Wir können Lufthansa Cargo, Germanwings, Kurz- und Langstrecke der Lufthansa bestreiken - oder auch eine Kombination dieser Möglichkeiten", so Wahl weiter. Jede Arbeitsniederlegung werde einen Tag vorher angekündigt.

Kämpfen für die Übergangsversorgung

Die Gewerkschaft zeigte sich mit der Beteiligung am dritten Streik binnen zwei Wochen "sehr zufrieden", wie ein VC-Sprecher sagte. Cockpit gehe von einer gleichbleibenden Streikbeteiligung aus. Bei der Urabstimmung im Januar hatten sich rund 99 Prozent der teilnehmenden Piloten für unbefristete Streiks ausgesprochen.

Grund für den Arbeitskampf ist eine Auseinandersetzung über Regelungen zur Übergangsversorgung. Sie erlaubt es Piloten bisher, ab dem Alter von 55 Jahren in den bezahlten Frühruhestand zu gehen. Der Konzern will die Altersgrenze auf 61 Jahre erhöhen. Außerdem sollen die Piloten einen Teil der Versorgung selbst ansparen. Cockpit lehnt dies ab.

Lufthansa kündigt "konkretisiertes" Angebot an

In dem verfahrenen Tarifstreit geht die Fluglinie nun in die Offensive - zumindest ein wenig. Die von den Piloten geforderte grundlegend neue Offerte will der Konzern zwar nicht vorlegen, doch erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr, bis Anfang kommender Woche ein "konkretisiertes Angebot" auszuarbeiten. Jeder der rund 5400 Piloten solle damit für sich ausrechnen können, was das vorliegende Tarifangebot für ihn bedeute. Cockpit-Vorstand Wahl äußerte sich zurückhaltend. "Das Angebot müssen wir zunächst noch abwarten, aber wir freuen uns, dass sich der Arbeitgeber ein bisschen bewegt."

Lufthansa Piloten Streik 10.09.2014 (Foto: Getty Images)
Bald ein übliches Bild an deutschen Flughäfen?Bild: Alexander Hassenstein/Getty Images

Um das Management zum Einlenken zu zwingen, hatten die Piloten in München von 10.00 bis 18.00 Uhr die Arbeit niedergelegt. 140 Verbindungen in Deutschland und Europa fielen deshalb aus. Die Beeinträchtigungen hielten sich in Grenzen, da der Konzern freiwillige Piloten einsetzte. So konnten etwa die 15 Langstreckenverbindungen im Streikzeitraum wie geplant abheben. Im Sommer hat die Kranich-Linie durchschnittlich 1500 Flüge am Tag im Flugplan. Am Donnerstag erwarte die Lufthansa keine Beeinträchtigungen mehr durch den Arbeitskampf, sagte ein Unternehmenssprecher.

gmf/gri (afp, dpa, rtr)