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Lufthansa-Piloten streiken am Dienstag

29. September 2014

Reisende müssen sich erneut auf Ausfälle und Verzögerungen bei der Lufthansa einstellen. Die Pilotengewerkschaft Cockpit bestreikt diesmal Langstreckenflüge am Drehkreuz Frankfurt.

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Lufthansa-Flugzeug (Foto: dpa)
Bild: Getty Images/Alexander Hassenstein

Letzter Aufruf für die Lufthansa

Es ist bereits die fünfte Streikwelle: Lufthansa-Piloten wollen am Dienstag am größten deutschen Flughafen in Frankfurter die Arbeit niederlegen. Zwischen 8.00 und 23.00 Uhr sollen keine Langstreckenflüge starten, wie die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Montagmorgen mitteilte. Betroffen seien Flüge mit den Langstreckenjets Airbus A380, Boeing B747, Airbus A330 und Airbus A340.

Nach Angaben einer Lufthansa-Sprecherin sind insgesamt 56 Langstrecken-Abflüge von dem angekündigten Streik betroffen. Derzeit werde "mit Hochdruck" daran gearbeitet, am Dienstag trotzdem einige Flüge ab Frankfurt zu ermöglichen. Ein Sonderflugplan sollte im Laufe des Tages auf der Internetseite der Lufthansaveröffentlicht werden. Die Unternehmenssprecherin betonte zugleich, das Münchner Lufthansa-Drehkreuz, Flüge ab und nach Düsseldorf sowie der Kurz- und Mittelstreckenverkehr in Frankfurt seien nicht betroffen.

Hintergrund ist der festgefahrene Tarifkonflikt um die Versorgung von rund 5400 Lufthansa-Piloten beim Übergang in den Ruhestand. "Da das Lufthansa-Management auch weiterhin kein kompromissfähiges Angebot vorgelegt hat, sehen wir uns zu diesen weiteren Maßnahmen gezwungen", teilte VC mit. Man sei aber weiterhin jederzeit einigungsbereit, um Streiks abzuwenden.

Die VC hat bereits bei vier Streikwellen 4300 Flüge ausfallen lassen, Hunderttausende Reisende waren betroffen.

Einsatz externer Piloten erwogen

Am Wochenende war bekannt geworden, dass die Lufthansa aus Spargründen den Einsatz externer Piloten auf Langstrecken prüft. Einen ersten Versuch wolle Airline-Chef Carsten Spohr von November 2015 an bei dem neuen Günstigableger mit dem Namen Jump starten, berichtete der "Spiegel". Maschinen vom Typ Airbus A340 würden an die Schweizer Fluggesellschaft Private Air verliehen und samt eidgenössischem Cockpit-Personal zurückgemietet. Mit diesem Bruch einer jahrzehntealten Konzerntradition könnten touristische Ziele wie Las Vegas oder Mauritius angeflogen werden - und Kosten gespart werden.

VC-Sprecher Handwerg bestätigte, dass der geplante Schritt nicht gegen gültige Tarifverträge verstoße. Allerdings könnten sich dann Kunden nicht mehr darauf verlassen, dass in einem Lufthansa-Cockpit auch tatsächlich Lufthansa-Piloten säßen. Das wäre ein Novum, sagte Handwerg. "Wir bedauern, dass man so vorgeht."

ul/wen (dpa,afp, rtr)