5. Januar 2023
Doch nach vier Jahren Regierung unter dem rechtsextremen Populisten Jair Bolsonaro und den von politischer Gewalt geprägten Wahlen muss Lula eine tief polarisierte Gesellschaft regieren.
Der Wahlkampf war dramatisch, denn die Gegensätze in der brasilianischen Bevölkerung sind groß. Das zeigt sich auch an den drei Protagonisten aus São Paulo, die vor, während und nach den Präsidentschaftswahlen - bis zur Amtseinführung des neuen Präsidenten vor wenigen Tagen - mit der Kamera begleitet werden. Eine linke Aktivistin, ein Waffenhändler und ein evangelikaler Christ teilen ihre konkurrierenden Visionen für die Zukunft Brasiliens mit. Für die Anhänger von Lula bedeutet sein Sieg die Wiederherstellung einer pluralistischen Regierung für alle Brasilianer.
Für Bolsonaros Anhänger ist der Verlust eines Präsidenten, der die Waffengesetze liberalisierte und behauptete, die Werte der evangelikalen Christen - der am schnellsten wachsenden religiösen Bewegung in Brasilien - zu vertreten, niederschmetternd.
Ihre Erfahrungen zeigen, dass auch nach dem knappen Sieg Lulas sich der Bolsonarismus nicht in Luft aufgelöst hat. Tausende Anhänger des Ex-Präsidenten griffen am Sonntag mehrere Institutionen an und stürmten das Gelände des Kongresses in der Hauptstadt Barasília. Präsident Lula spricht von Barbarei.
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