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Löw ist optimistisch vor dem Neustart

3. September 2018

Die Nationalmannschaft startet in München in die Vorbereitung auf das brisante Duell mit Weltmeister Frankreich. Für Bundestrainer Löw ist es eine Woche der Wahrheit. Es geht um Wiedergutmachung nach dem WM-Aus.

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München - Ankunft der Nationalmannschaft - Bundestrainer Joachim Löw
Bild: picture-alliance/dpa/A. Warmuth

Mit einem breiten Lächeln stieg Joachim Löw am Montagmittag aus einer dunklen Limousine und setzte gleich mal eine der Maßnahmen um, die im Zuge der WM-Analyse angekündigt worden waren - die versprochene Fannähe. Der Bundestrainer begrüßte die wenigen Anhänger vor dem Mannschaftshotel in München und erfüllte geduldig jeden Autogrammwunsch. Die Spieler folgten seinem Beispiel. Allerdings waren das nur kleine Gesten - viel wichtiger wird das sein, was Löw und sein Team nach dem WM-Debakel von Russland am Donnerstagabend gegen Weltmeister Frankreich auf dem Platz zeigen.

Beim ausgerufenen Neustart mit den Länderspielen gegen die Franzosen im Rahmen der neuen UEFA Nations League und drei Tage später in Sinsheim im Testspiel gegen Peru steht Löw unter "besonderer Beobachtung und unter besonderem Druck", wie er im Rahmen seiner großen WM-Analyse selbst betont hatte. Er arbeite sogar "auf Bewährung", heißt es beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) hinter vorgehaltener Hand.

Löw baut auf Trotzreaktion

Unabhängig vom Finalcharakter, den die Partie gegen den Weltmeister besitzt, ist der Bundestrainer davon überzeugt, den tief gefallenen Weltmeister von 2014 wieder in die Spur zu bringen zu können. "Ich bin sicher, dass wir das hinbekommen", sagte Löw, bevor er sein nach der WM leicht verändertes Teamam Nachmittag zum ersten Training auf dem Bayern-Campus versammelte. Der 58-Jährige baut dabei auf eine Trotzreaktion seiner Russland-Verlierer.

"Es ist eine gute Chance, einiges geradezurücken, auch wenn man gegen Frankreich nicht im Vorbeigehen gewinnt. Trotzdem wollen wir zeigen, dass wir eine Weltklasse-Mannschaft sind", pflichtete Leon Goretzka dem Bundestrainer bei, einer von sieben Profis von Bayern München im 22-köpfigen Kader. Kölns Außenverteidiger Jonas Hector hatte nach Rücksprache mit Löw auf die Anreise verzichtet. Grund sei die "hohe Belastungssituation", hieß es beim DFB.

Doch auch ohne den linken Stammverteidiger soll der Neustart gelingen. "Wir stehen in der Verantwortung. Das ist eine Chance für uns. Alle haben wieder richtig Lust. Wir können direkt zeigen, dass wir immer noch Deutschland sind und uns vor Frankreich nicht verstecken müssen", betonte Julian Draxler, forderte aber auch in aller Deutlichkeit, "Eigeninteressen hintanzustellen". Man müsse "intern einiges aufarbeiten".

Dazu hat das Team drei Tage Zeit, dann gilt es gegen Frankreich - verlieren verboten.

asz/sn (dpa, sid)