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Löw überrascht

Calle Kops (sid/dpa)8. Mai 2014

Ohne Torjäger Gomez und Torwart Adler, dafür mit den Neulingen Goretzka, Meyer, Durm und Volland: Bundestrainer Joachim Löw sorgt bei der Berufung seines vorläufigen WM-Aufgebots für Erstaunen.

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Joachim Loew Löw Bundestrainer FIFA Weltmeisterschaft 8.5.2014
Bild: Dennis Grombkowski/Bongarts/Getty Images

Bundestrainer Joachim Löw hat bei der Berufung seines vorläufigen Aufgebots für die WM in Brasilien für einige Überraschungen gesorgt. So wird er auf Torjäger Mario Gomez und Torwart René Adler verzichten, dafür aber mit den Neulingen Leon Goretzka, Max Meyer, Erik Durm und Kevin Volland in der Vorbereitung weiter machen. Vor allem beim lange verletzten Italien-Legionär Gomez, der in 59 Länderspielen immerhin 25 Treffer erzielte, dürfte die Ausbootung für reichlich Frust sorgen.

Insgesamt berief Löw in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main erst einmal 30 Spieler für das Turnier vom 12. Juni bis 13. Juli 2014. Neben Goretzka (Schalke/19), Durm (Dortmund/21), Volland (Hoffenheim/21) und Meyer (Schalke/18) haben auch Shkodran Mustafi (Genua/22) und André Hahn (Augsburg/23) noch kein Länderspiel absolviert. Beide hatten aber im März schon zum DFB-Kader für die Partie gegen Chile in Stuttgart gehört. Dort hatte auch Matthias Ginter (Freiburg/20) seine DFB-Premiere gefeiert, der sich nun ebenfalls Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme machen darf. "Wir haben die Entscheidungen aus absoluter Überzeugung getroffen", sagte Löw.

Khedira und Klose unverzichtbar

Der Bundestrainer nominierte wie erwartet auch Sami Khedira in den erweiterten WM-Kader. Der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler von Real Madrid steht nach einem Kreuzbandriss erst seit kurzem wieder im Mannschaftstraining. Löw hofft aber darauf, dass Khedira bis zum ersten Spiel am 16. Juni in Salvador gegen Portugal zu alter Stärke findet. "Form und Fitness sind sehr zentrale Kriterien. Aber es gibt keine Regel ohne Ausnahme, diese Ausnahme haben wir gemacht bei Sami Khedira", sagte Löw. Er sei wegen seiner Persönlichkeit und Erfahrung unverzichtbar. Gleiches gilt für Routinier Miroslav Klose, der ebenfalls lange Zeit ausgefallen war.

Miroslav Klose (l.) und Sami Khedira jubeln (Foto: Ronald Wittek dpa)
Trotz Nachholbedarfs unverzichtbar: Miroslav Klose (l.) und Sami KhediraBild: picture-alliance/dpa

Neben Gomez verzichtete Löw auch auf Torwart-Routinier Adler, der sich im Abstiegskampf mit dem Hamburger SV einige Patzer geleistet hatte. Schon bei der WM 2010 in Südafrika war Adler, damals eigentlich als Nummer eins eingeplant, nur Zuschauer, weil er sich kurz vor Turnierbeginn verletzt hatte. Auch der bei Borussia Mönchengladbach scheidende Keeper Marc-André ter Stegen hatte das Nachsehen. Neben der Nummer eins, Manuel Neuer (München), fahren Roman Weidenfeller (Dortmund) und Ron-Robert Zieler (Hannover) mit nach Brasilien. Nich berücksichtigt wurden Sven Bender (Dortmund) und Max Kruse (Mönchengladbach). Angeführt wird das deutsche Aufgebot von den beiden Kapitänen Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger von Bayern München. Der deutsche Rekordmeister stellt mit sieben Akteuren das Gros des Kaders. Vizemeister Borussia Dortmund stellt fünf Akteure ab.

Nächster Test Polen

Die deutsche Nationalmannschaft bestreitet mit einem Rumpfkader am kommenden Dienstag (13.05.2014) das Länderspiel in Hamburg gegen Polen. Die Spieler aus München und Dortmund werden dann wegen des DFB-Pokalfinales (17.05.2014) noch nicht dabei sein. Am 21. Mai beginnt das Trainingslager in Südtirol. Löw wird "25 oder 26 Spieler" nach Südtirol mitnehmen. Nach dem Polen-Spiel wird er entscheiden, wer mitfährt und wer nur auf Abruf bereit steht. Bis zum 13. Mai muss er bei der FIFA sein endgültiges 30-köpfiges Aufgebot benennen. Auf 23 Spieler muss er sich bis zum 2. Juni festlegen.

Das 30-köpfige vorläufige Aufgebot der deutschen Elf für die WM in Brasilien:

Tor: Manuel Neuer (Bayern München), Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund), Ron-Robert Zieler (Hannover 96)

Abwehr: Jérôme Boateng (Bayern München), Erik Durm (Borussia Dortmund), Kevin Großkreutz (Borussia Dortmund), Benedikt Höwedes (Schalke 04), Mats Hummels (Borussia Dortmund), Marcell Jansen (Hamburger SV), Philipp Lahm (Bayern München), Per Mertesacker (FC Arsenal), Shkodran Mustafi (Sampdoria Genua), Marcel Schmelzer (Borussia Dortmund)

Mittelfeld: Lars Bender (Bayer Leverkusen), Julian Draxler (Schalke 04), Matthias Ginter (SC Freiburg), Leon Goretzka (Schalke 04), Mario Götze (Bayern München), André Hahn (FC Augsburg), Sami Khedira (Real Madrid), Toni Kroos (Bayern München), Max Meyer (Schalke 04), Thomas Müller (Bayern München), Mesut Özil (FC Arsenal), Lukas Podolski (FC Arsenal), Marco Reus (Borussia Dortmund), André Schürrle (FC Chelsea), Bastian Schweinsteiger (Bayern München)

Angriff: Miroslav Klose (Lazio Rom), Kevin Volland (1899 Hoffenheim)