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Maliki warnt

1. Februar 2007

Iraks Ministerpräsident Nuri al-Maliki hat die USA und den Iran aufgefordert, ihre Differenzen nicht auf dem Rücken seines Landes auszutragen. Unterdessen warnten die USA den Iran erneut vor einer Einmischung im Irak.

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Nuri al-Maliki (Archivbild), Quelle: AP
Nuri al-Maliki (Archivbild)Bild: AP

Die Führungen in Teheran und Washington sollten ihre Probleme außerhalb des Irak lösen, sagte der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki am Mittwoch (31.1.2007) dem US-Nachrichtensender CNN. Der Irak sei nicht das Kampffeld für einen Stellvertreterkrieg und habe nichts mit den Auseinandersetzungen zwischen den USA und dem Iran zu tun.

Grenzübergang geschlossen

Der irakische Regierungschef forderte alle Länder auf, die Souveränität seines Landes zu respektieren. Der Irak sei kein Aufmarschgebiet der US-Truppen für einen Angriff gegen Syrien oder den Iran. Anderseits dürfe der Iran nicht US-Militärangehörige im Irak angreifen.

Unterdessen schloss der Irak einen Grenzübergang zum Iran und stellte vorerst alle Flüge von und nach Syrien ein, wie ein Parlamentsabgeordneter am Mittwoch mitteilte. Die Maßnahmen stünden in Zusammenhang mit den Vorbereitungen für einen neuen Sicherheitsplan der Regierung, sagte Hassan al Sunneid, der dem Verteidigungsausschuss des Parlaments in Bagdad angehört.

Regionalkonferenz im März

Mit seinen Nachbarstaaten will der Irak bei einer Konferenz über Wege zur Verbesserung der Sicherheit des Landes beraten. Nach Angaben des irakischen Außenministeriums vom Mittwoch wurden Einladungen für ein Treffen im März in Bagdad an den Iran, Jordanien, Kuwait, Saudi-Arabien, Syrien, die Türkei sowie Ägypten, Bahrain, die Arabische Liga und die Organisation der Islamischen Konferenz (OCI) gesandt. Die Konflikte zwischen Sunniten und Schiiten drohen auch auf die Nachbarstaaten überzugreifen.

Die USA begrüßten die Konferenz: "Wir haben selbst mit vielen irakischen Nachbarn zusammengearbeitet, damit diese den Irak diplomatisch und politisch unterstützen", sagte Außenamtssprecher Sean McCormack in Washington.

Schwere Vorwürfe

Die US-Armee hatte dem Iran vorgeworfen, irakische Extremisten mit Waffen zu versorgen. Im Irak seien Waffen sichergestellt worden, die sich anhand ihrer Seriennummer ins Nachbarland Iran zurückverfolgen ließen, sagte die Nummer Zwei des US-Kontingents im Irak, Generalleutnant Raymond Odierno, der Zeitung "USA Today" vom Mittwoch. Der Großteil der Waffen, zu denen Panzerabwehr- und Katjuscha-Raketen sowie Autobomben gehörten, gelange in die Hände irakischer schiitischer Extremisten. Einige Iraner, die bei Razzien festgenommen wurden, hatten laut Odierno der US-Armee Hinweise auf Waffenlieferungen aus dem Iran gegeben. US-Präsident George W. Bush hatte Teheran Anfang der Woche vor einer Einmischung in die Irak-Krise gewarnt. Der Staatsminister im Außenministerium Nicholas Burns wiederholte am Mittwoch die Warnung an Iran.

Die US-Regierung verdächtigt laut einem Medienbericht zudem Teheran, hinter einem tödlichen Angriff auf US-Soldaten in der irakischen Stadt Kerbela im Januar zu stecken. Das Pentagon ermittele derzeit, ob die Angreifer, die mit ähnlichen Uniformen und Waffen wie die US-Armee ausgestattet waren, Iraner waren oder vom Iran ausgebildet wurden, wie der US-Nachrichtensender CNN am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf US-Regierungskreise berichtete. Bei dem Anschlag waren fünf US-Soldaten getötet worden. (stu)